Mitte der Achtziger kehrte Steve Wynn Atlantic City den Rücken zu. Eigentlich wollte der Casino Mogul nie wieder an die Ostküste zurückkehren, doch nun taucht der Name einer seiner Firmen auf der Liste der Bewerber für eine Online Glücksspiellizenz auf.
Wie die Press of Atlantic City berichtet, zählt Wynn Interactive LLC zu den 37 Lizenzantragsstellern für für den Online Glücksspielmarkt in New Jersey. Dies ist insofern interessant, da Steve Wynn (Foto) somit ein Comeback in New Jersey anstrebt.
Wynn startete 1980 mit dem Golden Nugget Hotel & Casino Atlantic City an der Ostküste durch und etablierte sich am Boardwalk. Im Jahr 1986 kam es jedoch zu Problemen, denn dem Casino Chef wurden Verbindungen zum New Yorker Mafiosi Anthony Salerno nachgesagt.
Die New Jersey Casino Control Commission ermittelte wegen der angeblichen Verbindungen zum organisierten Verbrechen. Die Regulierungsaufsicht behauptete unter anderem, dass Anthony Castelbuono in Wynns Casino für die Mafia Geld wäscht.
Obwohl nichts bewiesen werden konnte, war Steve Wynn empört über die Anschuldigungen und machte lautstark publik, dass er nie wieder nach New Jersey zurückkehren würde. Er verkaufte das Golden Nugget, welches durch mehrere Hände ging und nun unter dem Namen Atlantic Club Casino Hotel im Besitz der Colony Capital ist.
Ende 2012 versuchte PokerStars, das Casino zu kaufen, scheiterte jedoch, da Colony Capital ein Schlupfloch im Vertrag fand und sich offenbar einen höheren Kaufpreis erhofft. Da das ACC derzeit keinen Partner hat, wäre Wynn eine Option. Vielleicht überwindet der 71-Jährige sogar seinen Stolz und kauft das Casino zurück. Ein weiteres Casino ohne Partner ist das Revel, welches im Übrigen auch ein potentielles Kaufobjekt ist.
Bereits Partnerschaften angekündigt haben 888 Holdings und Caesars Entertainment (Bally’s, Caesars, Harrah’s und Showboat), Gamesys und Tropicana Casino & Resort, Ultimate Gaming und Trump Taj Mahal sowie Bally Technologies und Golden Nugget. Insider schätzen, dass die Regulierungsbehörde hier das Okay geben wird.
Schwer wird es dagegen für Bwin.Party Digital Entertainment und Borgata oder Betfair und Trump Plaza. Bwin.Party hat mit der Annahme von Sportwetten gegen den Wire Act verstoßen und Betfair sorgte mehrmals für negative Schlagzeilen, da Kunden nicht ordnungsgemäß ausgezahlt wurden.
Auch die Partnerschaft zwischen der Rational Group (PokerStars) und Resorts Casino Hotel ist nicht als gesichert anzusehen. PokerStars verbuchte nun zumindest einen Teilerfolg. Kelly Sonnenberg, eine Bewohnerin aus Illinois, klagt gegen den Poker Room und forderte die Einsicht in die vertraulichen Dokumente, rund um den Lizenzantrag für New Jersey.
Sonnenberg klagt im Namen aller Bewohner von Illinois und fordert eine Entschädigungszahlung für Verluste. Als Basis für ihre Klage sieht die Amerikanerin, dass PokerStars „illegales Glücksspiel“ angeboten hätte. Ein Gesetz in Illinois erlaubt ihr diesen juristischen Schritt, obwohl sie niemals am virtuellen Poker Tisch gesessen hat. Der zuständige Richter wies jedoch die Einsicht in die Lizenzunterlagen in New Jersey ab, was von Experten als gutes Zeichen für den Lizenzierungsprozess gedeutet wird.