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Poker in Berlin und Umgebung – eine Übersicht

Die deutsche Hauptstadt bietet eine vielfältige Pokerlandschaft. Neben dutzenden mehr oder weniger clandestinen Etablissements kann an drei Stätten legal gespielt werden. Alle drei haben ihre besonderen Eigenheiten, alle drei unterscheiden sich voneinander und haben spezielle Zielgruppen.

1.    Spielbank Potsdamer Platz und Dependance Hasenheide

Pokerfloor

Den größten Pokerroom bietet die Spielbank Berlin am Potsdamer Platz mit ihrem Pokerfloor. Seit Juni 2008 existiert der Pokerfloor im Erdgeschoss des Hauses am Marlene- Dietrich-Platz und bildet sozusagen eine eigene „Marke“ innerhalb der Spielbank. Die vorherrschenden Farben sind rot und schwarz: rot bespannte Spieltische mit Mischmaschinen, Pokerchips, Cutcards und Spielkarten mit Pokerfloor-Logo. Nur die Dealerbuttons sind noch nicht im Corporate Design gestaltet.

Der Pokerfloor bietet tägliche Turniere mit unterschiedlichen Buy-Ins, es ist für jeden Geldbeutel etwas dabei. Die Turniere sind in der Regel gut besucht, so dass sich sehr häufig gute Preisgelder entwickeln. Cashgame wird parallel dazu angeboten, am begehrtesten sind Spiele mit Blinds von 2/2 und 2/4. Hier sind speziell an den Wochenenden die Wartelisten lang, zumindest solange noch Turniertische belegt sind. Die Nachfrage nach höheren Limits ist eher selten, manchmal kommt an den Wochenenden ein 5/5- oder 5/10-Spiel zustande. Weiter wird Dienstag und Donnerstags 10/20 PLO angeboten.

Zu den Neuerungen der letzten Monate gehört die Eröffnung des Pokerfloors mit vier Tischen in der Dependance Hasenheide. Im Angebot sind tägliche Turniere und Cashgames zu kleineren Einsätzen.

Insgesamt zieht die Spielbank Berlin mit Abstand die meisten Spieler an. Das liegt sicher am großen Angebot (zusammen mit der Hasenheide liegt die Kapazität bei 16 Tischen). Ein Dresscode existiert nicht. Jogginghose und Kapuzenshirt? Kein Problem. Im Sommer wurden Besucher mit kurzen Hosen und Flip-Flops eingelassen.

Was man dort etwas vermisst, ist die Bereitschaft zu Innovationen. Das Programm wurde seit den Anfängen im Juni 2008 kaum geändert. Schön wäre, wenn das Turnierangebot – zum Beispiel einmal pro Quartal –  auf ein höheres Buy-In erweitert würde. Ein Umbau des Pokerfloors ist seit Oktober 2009 im Gange, zurzeit ist aber Stagnation, d.h. seit einigen Wochen hat sich nichts mehr getan und es herrscht ein etwas „unfertiger“ Eindruck.

Im Oktober 2009 berichteten Berliner Zeitungen, der Finanzsenator plane, die Spielbankabgabe von 80% auf 60% zu senken. Diese erfreuliche Nachricht sollte dann möglichst schnell eine Rakeabsenkung nach sich ziehen.

2.    Casino am Alex

Der höchstgelegene Pokerroom Deutschlands liegt hoch über den Dächern von Berlin, in der 37. Etage des Hotels „Park Inn“ mit einem atemberaubenden Rundum-Blick auf die Stadt. Im Casino am Alexanderplatz finden Poker-Aficionados fünf Tische. Poker wird seit Ende 2007 angeboten.

Dort gibt es einen Dresscode. Zwar herrscht kein Krawattenzwang mehr, aber bei den männlichen Pokergästen wird ein Jackett erwartet. Kopfbedeckungen, Kapuzenshirts oder gar Sommer-Freizeitkleidung sind dort undenkbar.

So hat sich dort ein ziemlich gegensätzliches Publikum zum Potsdamer Platz etabliert. Nicht wenige davon betonen, dass für sie die besondere Atmosphäre des Casinos am Alex der Grund sei, warum sie das Casino am Alex der Spielbank am Potsdamer Platz vorziehen. Die Zahl der Pokergäste ist allerdings überschaubar, Turniere und Cashgame werden nur von Donnerstag bis Sonntag angeboten.

Sehr gut besucht und häufig ausverkauft sind allerdings die regelmäßig (etwa im Quartalsrhythmus) angebotenen Deepstack-Turniere. Mit 10.000 Startchips und 45-Minuten-Blindintervallen lässt sich strategisch pokern. Diese Turniere finden mit zwei Vorrundentagen (Freitag und Samstag) und einem Finale (Sonntag) statt. Es können maximal 110 Spieler teilnehmen. Das nächste Deepstack-Turnier mit 200 € Buy-In ist für das Wochenende vom 11. Dezember geplant. Interessierte sollten sich mit ihrer Anmeldung sputen.

3.    Spielbank Potsdam

Spielbank Potsdam

In der brandenburgischen Hauptstadt Potsdam wird seit Ende 2007 gepokert. Die Spielbank stellt drei Pokertische mit je neun Plätzen bereit, bei stärkerer Nachfrage können zusätzlich noch zwei Black Jack Tische durch Wechsel der Platten zum Pokern genutzt werden.

Die Spielbank Potsdam bietet täglich außer Samstag Turniere zu moderaten Buy-Ins an. Sobald ein Turniertisch frei wird, beginnt das Cashgame mit Limits von 2/2 oder 2,50/5. Es hat sich ein Stammpublikum etabliert und unter den Spielerinnen und Spielern herrscht eine Atmosphäre, die durch Spaß am Poker und durch gegenseitigen Respekt und Akzeptanz geprägt ist.

Auch hier existiert ein Dresscode, der allerdings in den Sommermonaten gelockert wird. Dann müssen männliche Gäste kein Jackett tragen.

Das Potsdamer Spielbankmanagement hatte von Anfang an ein offenes Ohr für Gästewünsche und demonstriert gelebte Kundenorientierung. Relativ zeitnah werden viele Vorschläge und Modifikationswünsche aus den Reihen der Gäste umgesetzt. So gab es im August 2009 erstmals ein Deepstack-Turnier mit 10.000 Startchips.

Ein interessantes Kundenbindungsprogramm war die „Spielbank Potsdam Poker Trophy 2009“ mit insgesamt 10.000 € Preisgeld, die „vom Haus“ für treue und erfolgreiche Pokergäste gestiftet wurden. Für 2010 ist eine ähnliche Turnierserie geplant.
Für den Rest dieses Jahres 2009 sind noch einige Sonderaktionen geplant: Am 6. Dezember ist Nikolaus-Bounty-Poker. Jeder Teilnehmer erhält ein Nikolaus-Säckchen mit Glücksjetons. Verliert er seinen Stack, geht sein Nikolaus-Säckchen an den Spieler, der ihn vom Tisch genommen hat. Erst danach kann ein Rebuy getätigt werden und die Jagd nach Säckchen weiter gehen. Am18.12.09 findet das nächste 100 € Deepstack-Turnier statt (10.000 Startchips) und an Silvester werden zwei Bounty-Turniere stattfinden, mit jeweils 20 € bzw. 50 € Buy-In. Der Clou: die Bounties bezahlt das Haus.
Übersicht über das Pokerangebot in Berlin und Potsdam

Name Spielbank Berlin , Potsdamer Platz Dependance Hasenheide Casino Berlin am Alexanderplatz Spielbank Potsdam
Cashgame täglich 2/2, 2/4, manchmal 5/5
Dienstag + Freitag PLO 10/20
täglich 1/1 oder 1/2 ab 19:00 Uhr Donnerstag bis Sonntag 2,50/2,50 2/2 oder 2,50/5, an Turniertagen sobald Tisch frei wird
Turniere
Montags 50 € Freezeout 15 € Rebuy-Satellite für Dienstagsturnier am Potsdamer Platz kein Turnier 20 € Freezeout
Dienstags 100 € Freezeout 30 € Freezeout kein Turnier 50 € Freezeout, letzter Di im Monat 100 € Freezeout
Mittwoch 40 € + 20 € Bounty* 30 € Freezeout kein Turnier 35 € Rebuy
Donnerstag 20 € Rebuy 15 € Rebuy-Satellite für Freitagssturnier am Potsdamer Platz 50 € Freezeout 20 € Freezeout
Freitag 200 € DoubleChance** 15 € Rebuy-Satellite für Samstagsturnier am Potsdamer Platz 50 € Rebuy 20 € Rebuy
Samstag 50 € Rebuy + add on 30 € Freezeout, Pot Limit Crazy Pineapple 50 € Freezeout kein Poker in Potsdam
Sonntag 75 € + 25 € Bounty* 15 € Rebuy 20 € Rebuy 20 € Rebuy

*     Knock-Out Bounty-Turnier: Wenn man jemand aus dem Turnier wirft, bekommt man dessen Bounty-Chip, der im Anschluss an das Turnier zum entspr. Nennwert (25 € oder 20 €) eingelöst wird.
**    DoubleChance: Startstack 3000 Chips, nach all in Verlust bekommt der Spieler einmalig nochmals 3000 Chips


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