Kolumnen

Viel Kuchen und ein deutschsprachiger Finaltable an der SCOOP 37-L

Experimente sind eine tolle Sache. Solche mit Tieren oder genauer solche mit Affen umso weniger, wenn es dann noch um deren Leben geht. Doch zum Affen machen, lassen wir uns gerne und dann kann es auch ein Experiment sein, welches über uns ergeht, wenn es keinen Schaden anrichtet. Ein solches haben mein Kollege Götz Schrage und ich durchgeführt.

In einer beispielslosen Charityaktion bezahlten „wir Schweizer“ dem in Wien lebenden Deutschen Götz Schrage das Buyin für das Low-Scoop Event Nr. 37 von 22 USD. Gleichzeitig ließen sich die Cardcoaches.com nicht lumpen und packten im Facebook gleich noch einhundert Buy-ins drauf, unter anderem auch für Schweizer Spieler….

Götz Schrage wiederum setzte vorgängig eine Sachertorte auf seinen Kopf aus. Eine kluger Schachzug von ihm um sich als „Pokerboese“ beliebt zu machen; denn man sollte sich vorher im Chat melden und dann noch eine Email an ihn schreiben, dass man ihn rausgeschmiss. Bei 24417 Spielern und einigen hundert eingeweihten ein kluger Schachzug, und ich glaube diese Sachertorte darf er als 6693 Platzierter selber essen. Übrigens waren 3600 Plätze bezahlt.

Das Experiment, Götz Schrage als Derivates Produkt zu vermarkten, scheint gescheitert. An der nächsten Stammtischrunde werde ich mich erklären müssen. Vielleicht werde ich dann gleich Ronald Grauer mitbringen, und ihnen seine Onlinestatistik um die Ohren schlagen. Dieser wird dann eventuell zu einem Runner-Runner- oder Express-Zertifikat.

Natürlich ging das ganze nicht ohne Sidebets von statten. Götz und ich entschlossen uns zu einer „Last longer Wette“; also wer länger im Turnier drinnen blieb. Er setzte die Sachertorte auf seinen Kopf, und ich eine Zuger Kirschtorte auf meine Rübe aus. Doch gerade die Asse waren mein Schicksal. Nach einem Raise, dreibettete ich den Initialraiser mit dreifachem Pot, was dieser mit nachbezahlte. Der Flop sah für mich dann ungefährlich aus und ich schob meine restlichen Chips in die Mitte. Leider war dies falsch (ich kann nicht schlechter spielen..) und es kostete mich zusätzlich noch eine Zuger Kirschtorte. Ok, ich bin eh zu dick und gehe gleich wieder auf meine Joggingstrecke Kalorien spülen. Da wären diejenigen einer Sachertorte im Minimum einen Marathon wert.

Trotzdem freue ich mich über einen Deutschen und zwei Schweizer, welche es am 37. SCOOP-L Event nach fast 16 Stunden Spiel an den Finaltable schafften. „sklu“ aus Luzern ging mit 8790 USD auf dem sechsten und „titoköpek“ aus St. Gallen mit dem 2. Platz und 33’871 USD ins Bett. Der Deutsche „d3pp“ aus Garbsen gewann das Turnier mit 46’406 USD. Herzliche Gratulation.

Natürlich mutmassen jetzt Götz und ich darüber, ob „sklu“ und „titoköpek“ oder „d3pp“ wegen unserer augenzwinkernden Aktion mitmachten. Wenn es so wäre, dann lassen wir uns gerne einmal zum Kuchenessen einladen.

Cheers

Martin Bertschi


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