Bei tropischen Temperaturen über 30 Grad wurde in der Spielbank Berlin am Potsdamer Platz ein Teilnehmerrekord gebrochen. Von Donnerstag, 08.07. bis Samstag 10.07.2010 fand das erste Deeepstackturnier im Pokerfloor statt.
Deepstackturniere sind im Trend. Eine hohe Menge an Startchips und eine langsame Steigerung der Blindhöhen erlauben gutes Poker. Die Spieler haben mehr Zeit, kommen nicht so schnell an grenzwertige Entscheidungen, der Einfluss des Zufalls ist – zumindest in den früheren Blindstufen – deutlich geringer. Insgesamt lässt sich feststellen, dass bei Deepstackturnieren die erfahrenen Spielerinnen und Spieler klar im Vorteil sind, kein Wunder dass diese Turnierstrukturen mittlerweile sehr beliebt sind und vermehrt von Gästen bei den Veranstaltern eingefordert werden.
Das Turnier lief über zwei Vorrundentage (8.7., 9.7.). An beiden Tagen standen je 15 Tische – alle ausgerüstet mit Mischmaschinen – zur Verfügung und sämtliche Plätze waren ausverkauft bzw. reserviert. Nicht alle Reservierungen wurden eingehalten. Dank langer Wartelisten konnten nicht nur alle Tische voll besetzt werden, es gab an beiden Tagen zusätzlich noch Nachrücker. Während der ersten drei Blindlevel – also für 150 Minuten – konnten die Plätze ausgeschiedener Spieler durch Nachrücker besetzt werden. Weil es auch in Deepstackturnieren frühe Opfer gibt, gelang das insgesamt 33 Spielern, und der Preispool stieg damit auf 16.650 €.
Ein Punkt muss als besonders wichtig erwähnt werden: es war erklärtes Ziel, für beide Vorrundentage das Maximum an Tischkapazität zugunsten der Turnierinteressierten bereitzuhalten. Cashgame konnte damit zumindest in den ersten Turnierstunden nicht angeboten werden. Wenn man bedenkt, dass die Spielbank damit bewusst auf Einnahmen aus Rake verzichtet, so ist dies besonders lobenswert und zeugt von einem besonderen Engagement für die Turniergäste.
Ergänzend zu der äußerst spielerfreundlichen Turnierstruktur servierte die Gastrocrew des Casinos an allen Turniertagen leckeres Fingerfood wie z. B. Mini-Pizzastücke und Gemüse im Tempurateig mit pikanten Dips.
An beiden Tagen wurde bis einschließlich Blindlevel 8 (400/800) gespielt. Inklusive Turnierpausen dauerte jeder Vorrundentag damit etwa 9 1/2 Stunden.
Für das Finale am Samstag, 10.07. hatten sich letztlich 122 Teilnehmer qualifiziert. Bei Blinds von 400/800 und einem Ante von 100 ging es um 15:00 Uhr bei 35++ Grad Außentemperatur aber angenehm klimatisierter Innentemperatur weiter. Zu dem Zeitpunkt lag der durchschnittliche Chipstack bei 40.943, jeder Teilnehmer hatte also noch im Schnitt 20 Big Blinds, allerdings war der Chipleader vom Vortag mit etwa 180.000 Chips in den Finaltag gegangen. Das Turnier dauerte bis 04:35 Uhr am Sonntagmorgen. Dann einigten sich die letzten sechs Teilnehmer auf einen Deal.
Ergebnisse:
Platz — Name — Preisgeld
1 — Alexander Paul — 2.470 €
2 — Hr. Babic — 2.380 €
3 — Mafi — 1.970 €
4 — Peter Kaufmann — 1.770 €
5 — Leon „huligun“ — 1740 €
6 — M. Kühn — 980 €
Fazit: Pokerchef Olcay Kacak, die Floormen Bernd Plätrich als „Turnierdesigner“ und A. Petkoff, die Dealerinnen und Dealer haben einen ausgezeichneten Job gemacht. Das Turnier war einwandfrei organisiert und lief trotz der räumlichen Enge reibungslos. Das ist besonders erwähnenswert, da es das erste Mal in einer solchen Größenordnung und in solchen zeitlichen Dimensionen veranstaltet wurde. Die Stimmung an den Tischen war super, das Preisgeld auf Rekordniveau, von vielen Teilnehmern war der Wunsch nach „mehr“ – gern auch mit höherem Buy In – zu hören.