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European Deepstack Poker Championships IV – der Titel geht an Magnus Nasslin

Punkt 13 Uhr ging es weiter mit dem ersten gemeinsamen Tag 2 und den verbliebenen 334 Teilnehmern der EDPC IV. Die Turnierleitung hatte angekündigt, dass man plane heute die Geldränge zu erreichen aber auch mindestens 10 Level spielen würde. Das war doch eine Ansage die sehr positiv stimmte. Einfach nur den Tag überstehen und man war bei den 72 glücklichen die wenigstens €1.000 bekamen. Für viele war dieser Traum allerdings auch relativ schnell ausgeträumt. Fast im Minutentakt verkleinerte sich das Feld.

Ich selber hatte mir vorgenommen keine Dummheiten zu machen und es ruhig angehen zu lassen. Trotzdem konnte ich mir dann eine spekulative Hand nicht entgehen lassen. Im Small Blind sitzend hatten alle bis zum Button gefoldet. Überraschenderweise callte dieser hier nur und erlaubte es mir einen billigen Flop zu sehen. Der brachte mir zwei Paar, dem Big Blind Top Pair Top Kicker und auf meinen Raise entschied sich der Big Blind für ein All-In. Sein AJ verbesserte sich nicht mehr und mein Stack lag nun bei 260.000 Chips. Kurze Zeit später erlaubte mir eine Freecard am Turn meinen Flush zu vervollständigen und weitere 40.000 Chips wanderten in meinen Stack.

300.000 Chips und ein M=40 … was für ein Auftakt in den ersten zwei Leveln des zweiten Spieltages. Und schon war die Szene für eine weitere große Hand gesetzt. Im 1.200/2.400 (300) Level raiste ein Holländer aus vorderer Position auf 7.000 Chips während ich im Small Blind QQ fand. Der Raise war ein wenig verdächtig da zu dieser Zeit die Standardrange am Tisch zwischen 5.600 und 7.000 Chips lag, trotzdem stand natürlich ein Re-Raise auf 21.000 hier außer Frage. Überraschenderweise wurde mein Re-Raise nach einigem Zögern von ihm bezahlt. Der Flop kam J-J-6 und wir beide checkten. Der Turn war eine 2 und ich entschied mich nun zu einem Bet von 28.000 in den 50.000er Pot. Letztlich hätte ich auch gleich All-In gehen können, denn ich hatte für mich entschieden, dass ich sein All-In in jedem Fall callen würde. AA und KK gab ich ihm nach dem Preflop Call nicht mehr. Die einzig „sinnvolle“ Hand die mich hier schlagen würde waren vier Jacks und auf diese kleine Option würde ich gegen seinen verbliebenen Stack sicher nicht folden. Und so kam es auch: All-In, Call und … J9s! Ein Pot von 100.000 Chips ging an einen Holländer der leider bereit war 20% seines Stacks Pre-flop auf J9s zu investieren.

Trotz allem saß ich immernoch mit 200.000 Chips und nun einem M=25 im Turnier. Nun hieß es Ruhe bewahren und nichts unüberlegtes tun. Das mit dem Ruhe bewahren erwies sich dann als einfacher als gedacht. Denn wie so oft kommt zum Pech auch noch das Unglück hinzu. Über die nächsten paar Stunden war ich so Kartentot wie man nur sein konnte. Mit kaum einer weiteren gespielten Hand erreichte mein Stack dann mit 93.000 nach rund 6 Stunden seinen Tiefststand. Mit einigen unbeantworteten All-Ins konnte ich mich zwar nochmal auf 150.000 hocharbeiten aber da sollte dann auch Schluss sein.

Denn wieder traf ich auf einen Gegner, der sein Hand nicht loslassen konnte. Mein Straight (Flush) Draw mit A8 war auf dem Turn gut genug für ein All-In und meine restlichen 94.000 Chips wanderten in einen 100.000er Pot. Immerhin musste mein Gegner lange überlegen bis er sich entschloss die Hälfte seines Stacks mit AJ in einen Flushdraw und zwei Overcards zu investieren. Turn und River waren für uns beide bedeutungslos und mein Turnierleben wurde von AJ high auf Platz 140 von 737 beendet.

Während mein Turniertag definitiv in die Kategorie durchwachsen gehörte hatte ein anderer den optimalen Tag erwischt. Der Schweizer Endravus Duzgun (Bild rechts) brachte gerade einmal 102.700 Chips aus Tag 1A mit und musste dementsprechend von Anfang an Gas geben. Aber gut spielen alleine reicht manchmal nicht – es muss eben auch rund laufen. Und genau das tat für ihn. „An diesem Tag habe ich einfach alles getroffen“ so sein Fazit. Und mit 1.032.000 Chips lag er damit am Ende an 10. Position im Chipcount. Nur seine Landsleute Lukas Bodmer und Jaques Mauron lagen mit Platz 4 und 6 noch ein wenig besser. Insgesamt zeigten sich die Schweizer an diesem Tag aber mit noch sechs verbliebenen Spielern sowieso sehr stark.

Leider sah es da bei den deutschen Teilnehmern nicht ganz so gut aus. Denn nur zwei von ihnen sollten die Geldränge erreichen.

Am besten lief es für Stefan Kraft (Bild rechts). Er fand sich am Ende von Tag 2 als zweiter im Chipcount wieder. Und auch Robert Schulz lag auf Platz 35 gut im Mittelfeld. Der letzte verbliebene Österreicher war Anthony Ghamwari auf Platz 17.

Auch wenn damit alle im Geld waren sollte es am Ende leider für keinen zur Teilnahme am Finaltisch reichen. Bereits recht früh musste sich am dritten Tag der letzte Österreicher im Feld auf Platz 52 verabschieden. Und auch für Stefan Kraft lief es nicht rund. Während er sich am Anfang noch aus dem All-In Feuerwerk der Shortstacks heraushalten konnte verwickelte er sich dann doch in die falschen Hände zur falschen Zeit. „Eine halbe Stunde war ich zu unaufmerksam und das hat dann richtig weh getan … ich ärgere mich am meisten über mich selbst, denn da wäre sicher mehr drin gewesen“ so Stefan’s Fazit nach seinem Ausscheiden auf Platz 43. Und auch für Endravus Duzgun war bereits kurz vorher auf Platz 47 alles vorbei. Ein wenig länger hielt dann noch der letzte Deutsche Robert Schulz (Bild rechts) durch und verpasste auf Platz 31 nur knapp die nächste Preisgeldstufe. Bester Schweizer wurde am Ende Jaques Mauron auf Platz 13

Am Finaltisch saßen dann neben fünf Franzosen noch ein Ire, ein Engländer, ein Däne und ein Schwede. Die Franzosen waren es dann allerdings die am Finaltisch als erstes Federn lassen mussten. Zuerst verabschiedete sich auf Platz 9 mit Marie Chalendard die letzte Frau im Feld. Sie hatte den Finaltisch mit dem kleinsten Stack erreicht. Kurz danach war auf Platz 8 für den zweiten Shortstack Stephane De Sieter Schluss. Und als mit Quentin Lecomte der nächste Franzose auf Platz 7 ging hatten sich die ersten genau in der Reihenfolge ihre Startchipstände verabschiedet.

Ein wenig enttäuscht war sicher Fergal Cawley. Der letzte Ire im Feld war als dritter in Chips in den Tag gestartet musste dann aber auf Platz 6 gehen. Noch härter traf es dann allerdings den dänischen Chipleader Simon Wilenius. Er musste auf Platz 5 gehen. Der Engländer mit dem schönen britischen Namen Lim Wai Cheung musst dann auf Platz 4 das Turnier verlassen und es kam zum französisch-schwedischen Dreikampf. Den konnte am Ende Magnus Nasslin (Bild links) für sich entscheiden und Laurent Catala und Alexis Di Filippo auf die Plätze 2 und 3 verweisen.

Im €300 Side-Event gingen der Sieg und €23.969 an den Iren Gerard Harragy. Das €200 Side-Event und €7.127,50 holte sich der Belgier Olivier Baeten. Während es im 200er keine Deutschen im Preisgeld gab erreichte Dennis Schaefer im 300er Platz 21 für €600.

Damit geht eine spannende und interessante Pokerwoche zu Ende die mit der EDPC V sicherlich 2012 ein Neuauflage finden wird. Vorher geht es allerdings wieder auf Europatour. Die nächsten Ziele sind: Luton (England) vom 02. – 06. März, das Montesino in Wien vom 13. – 17. April und Portoroz (Slovenien) vom 11. – 15. Mai. Weitere Details und zusätzliche Termine findet man auf der Webseite von D4Events (http://www.d4events.com/).

1 Magnus Nasslin Sweden €70.000,00
2 Laurent Catala France €54.000,00
3 Alexis Di Filippo France €48.410,00
4 Lim Wai Cheung British €35.250,00
5 Simon Wilenius Denmark €23.400,00
6 Fergal Cawley Ireland €14.200,00
7 Quentin Lecomte France €11.100,00
8 Stephane De Sieter France €7.600,00
9 Marie Chalendard France €5.400,00
10 Marius Lietuvinkas Lithuania €3.800,00
11 Sean Prendiville Ireland €3.800,00
12 Louis De Bourbon France €3.800,00
13 Jacques Mauron Switzerland €2.700,00
14 Ly Coung Hong Ly France €2.700,00
15 Noel McMahon Ireland €2.700,00
16 Anthony Lynch Ireland €2.000,00
17 Daragh Davey Ireland €2.000,00
18 Vincent MacNamee Ireland €2.000,00
19 Michael Graydon Ireland €1.600,00
20 Lars Duch Denmark €1.600,00
21 Jan Bjoersland Norway €1.600,00
22 Cedric Pelissier France €1.600,00
23 Mustafa Cupan Belgium €1.600,00
24 Lazraq Omar Morocco €1.600,00
25 Lukas Boomer Switzerland €1.600,00
26 Nicolino Furia Belgium €1.600,00
27 Nicky Power Ireland €1.600,00
28 Nicolas Jouannic France €1.250,00
29 Chris Dowling Ireland €1.250,00
30 Ciaran Cooney Ireland €1.250,00
31 Robert Shulz Germany €1.250,00
32 David Escudero Spain €1.250,00
33 David Brousseau France €1.250,00
34 Julian Niquille Switzerland €1.250,00
35 David Scully Ireland €1.250,00
36 Carlos Silva France €1.250,00
37 Charles Herman Belgium €1.250,00
38 Mark O’Connor Ireland €1.250,00
39 Franck Vassallo France €1.250,00
40 Federica Lotti Italy €1.250,00
41 Iman Azazi Denmark €1.250,00
42 Michael Hurley Ireland €1.250,00
43 Stefan Kraft Germany €1.250,00
44 Patrick Roilgen Luxembourg €1.250,00
45 Mergim Mehmeti Switzerland €1.250,00
46 Kurt Klarin Sweden €1.000,00
47 Endravuz Duzgun Switzerland €1.000,00
48 Steffen Bo Pedersen Denmark €1.000,00
49 Yousfi Djamel France €1.000,00
50 Harry Evans Ireland €1.000,00
51 Samuel Biggs UK €1.000,00
52 Anthony Ghamrawi Austria €1.000,00
53 Mike Moore UK €1.000,00
54 Razvan Giuclea Romania €1.000,00
55 Charly Mauron Switzerland €1.000,00
56 Daniel Nielsen Denmark €1.000,00
57 Didier Le Niendre France €1.000,00
58 Giuseppe Rinaldi Italy €1.000,00
59 Chris O’Connor Ireland €1.000,00
60 Kurt Anderson Denmark €1.000,00
61 Mathieu Assaf France €1.000,00
62 Benjamin Epsen Norway €1.000,00
63 Yoann Desangin France €1.000,00
64 Frederic Delluc France €1.000,00
65 Paddy Hicks Ireland €1.000,00
66 Christian Kok Nederlands €1.000,00
67 Paul Lenfesty UK €1.000,00
68 Nicolas Blum France €1.000,00
69 Barry Burns UK €1.000,00
70 Stefan Aerts Belgium €1.000,00
71 Frank Dennis Ireland €1.000,00
72 Wesley Nobels Belgium €1.000,00

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