Aberglaube hat im Poker genauso viel verloren, wie ein Doppelbett im Schlafzimmer des Papstes. Thomas Kremser ist es offensichtlich nicht. Die konsequente Trennung von sozialen Schichten gab es vorher nur in Hamburg, dort wo auch Gartenbach sich als Strohwitwentröster etabliert hat. Und „Fuck the Crises“ bleibt trotzdem.
Nicht abergläubisch dürften Thomas Kremser und sein Team sein. Wie es Spielern und Besuchern von TK – Events schon aufgefallen sein dürfte, tragen all diese Floor-Manager und Turnier-Direktoren an den Turniertagen gleichfarbigen Krawatten und Stücktücher.
Die Pointe ist irgendwie eh schon heraussen, aber trotzdem die Frage: Welche Farbe hatten die Krawatten am unrühmlichen Tag im letzten Jahr? ……Richtig! Und zu Beginn der EPT in diesem Jahr?……Auch richtig!
2010 | 2011 |
Es ist doch immer das gleiche. Die Spieler haben irgendwo einen geheimen und von Pokeranbietern unterstützten Raum, an dem in degradierenden und unwahrscheinlich großen Buchstaben die beiden Worte: PLAYERS ONLY stehen. Und weil das nicht reichen dürfte, hängen die die unter sich sein wollen, noch ein oder zwei Rufzeichen dazu. Bei der EPT Berlin gibt es einen Raum der so schön ist, dass er im repräsentativen Bildband „Die schönsten Loungen der Welt“ verewigt werden sollte. Der Raum an sich ist eigentlich gar kein Raum sondern ein Zelt, welches auf einer Terrasse steht und die Sofalandschaften sind auch nicht weißer oder schwärzer als anderswo. Tina die Gastronomische Fachkraft ist allerdings freundlicher als anderswo und hübscher ohnehin. Das Buffet ist nicht Käfer aber liebevoll zusammengestellt. Vordergründig nichts was eine besondere Erwähnung rechtfertigen würde. Bis auf die beiden Worte am Eingang: MEDIA ONLY!!! Ein gehauchtes „Merci“ unsererseits an die Pokerstars Lady im Hintergrund: Nina Methe (Korrektur: Nach eingehenster Recherche stellte sich heraus, dass nicht Nina M. Für die Lounge sondern vielmehr die Spielbank selbst sich dafür verantwortlich zeigt. Auch in diesem Falle ein „Merci“, allerdings kein gehauchtes)
Was macht ein Pokerjournalist, wenn die Pokerspieler auf einem Turnier sind? Klar, er kümmert sich um deren Frauen. So auch Udo „sind die Männer endlich weg“ Gartenbach. Während Jan van Halle sich bei der EPT am Tisch abrackerte, verbrachte seine ihm angetraute Frau Katja Thater den Tag am Hamburger Alsterufer in der Sonne sitzend und wärmenden Tee schlürfend mit unserem Kolumnisten. Darauf angesprochen meinte JvH, dass an dem Tag wenigstens einer seinen Spass hatte und er froh sei, dass er das sein durfte. So trocken wie Halles Humor ist sonst nur noch Gartenbachs Wein.
Schon am Tag 1a ist der Preis für den modischen Fehltritt dieses Turniers vergeben. Ein russischer Spieler dessen Name aus verständlichen Gründen an dieser Stelle nicht genannt werden soll, erschien in einem pyjamaartigem Ensemble von rotem Nicki-Plüsch mit bunt geblümten Ärmeln. Die Meinungen, reichen von einem tragischem Wettverlust, bis hin zu: „Naja, Russe eben.“
Pokerlicious und seine Frontfrau Pantea Persepolis hat sich in den letzten Jahren einen Namen in der Pokerszene erarbeitet. Mit zurückhaltenden Sprüchen wie „Fuck the crises – I’m all in“ revolutionierte sie die deutsche Pokermode. Dass sie aber trotzdem noch Sonnenscheinhaft lächeln kann ist aber überraschend. Zwei Tage bevor das Shooting für die neue, gerade im fertig werdende Kollektion, stattfinden sollte, brachen ein paar Arschlöcher in ihr Büro ein und stahlen nicht nur die zu fotografierenden Einzelstücke, sondern auch noch alle Computer mit den Entwürfen der vergangenen und zukünftigen Entwürfen. Aber eine echte persische Prinzessin lässt sich durch so etwas nicht unterkriegen. Die Kollektion erscheint, aber leider eben nur ein wenig verspätet.