Kolumnen

Casey Kastle und unser Beitrag zur Wissenschaft

Matthias Stieger, Casey Kastle und meine Wenigkeit werden keine Mühen und Kosten scheuen, um als ernstzunehmende Zoologen in die moderne Wissenschaftsgeschichte einzugehen. Auf der Suche nach dem unbekannten und unentdeckten Unterwasser-Stachelschwein.

Das Forschungsteam

Begonnen hatte alles vor zwei Jahren bei den „Asien Poker Classics“ in Indien. Matthias und ich saßen am Strand von Goa und unterhielten uns über einen Freund, der statt am Pokertisch beinahe am Operationstisch gelandet wäre. Seeigel mögen es einfach nicht gerne, wenn man respektlos und ohne zu fragen auf sie tritt. Casey konnte unserer Erzählung nicht ganz folgen und den korrekten englischen Begriff „sea urchin“ (Seeigel) hatte ich nicht im Kopf. Wir fingen also an zu erklären und beschreiben nach bestem Wissen und Gewisen wie bei diesem Gesellschaftsspiel, wo man alles sagen darf außer dem gesuchten Begriff.
„Porcupine?“ ( Stachelschwein) – Bei Omaha sind Caseys reads deutlich besser und auch unsere Hinweise, dass wir doch ein Tier mit Lebensraum unter Wasser suchen würden, beeindruckten Casey wenig. Quasi als Conti-Bet setzte er ein „Underwater-Porcupine“ hinter her.

Nun Casey Kastle ist ja Amerikaner und die wissen doch die Dinge eigentlich immer ganz genau und außerdem ist er ja unser Freund und Freunde demütigt man nicht (und amerikanische Freunde schon gar nicht, wer weiß die landen dann vielleicht mit den Marines oder so). Deswegen haben sich Matthias Stieger und meine Wenigkeit auch (endlich) ein Ziel im Leben gesetzt. Wir werden das Unterwasser-Stachelschwein finden und wenn wir alle sechs Kontinente dieses Erdballes durchforschen müssen (oder gibt es erst fünf entdeckte Kontinente, dann entdecken wir vielleicht so nebenbei einen weiteren).

Unterwasser-Stachelschwein

Irgendwo musste die Suche ja anfangen und Velden am Wörthersee erschien uns eine gute Gelegenheit für unsere erste Expedition. Eine hochprofessionelle Anglerausrüstung für € 69.99 gekauft (wenn man dem Hersteller glauben darf) plus die entsprechende Lizenz zum Fischen und Forschen erworben. Dann ein Tretboot gemietet, weil Tarnung alles ist und wir keine Konkurrenten auf den Plan rufen wollten. Ich hatte die Ehre des Hauptantriebes und wir steuerten in Richtung Kraftwerk, weil uns ein Roulettespieler und Permanenzenexperte den Tipp gegeben hatte, dass sich Unterwasserstachelschweine statistisch in der Nähe von Kraftwerken angeblich am wohlsten fühlen.

Stundenlanges Angeln in brütender Hitze brachte aber leider nicht den gewünschten Erfolg. Konkret fingen wir einen ganzen Nachmittag erstmal gar nichts. Vielleicht ein erstes mutmachendes Indiz? Der Wörthersee gilt als extrem fischreich und nur ein stacheliges Ungeheuer könnte ihn binnen eines Jahres so leer gefressen haben. Und dann das panische Rotauge, das uns praktisch im letzten Moment auf den Angelhaken sprang. Ganz klar ein Tier auf der Flucht – aber vor wem? War da etwas Furchterregendes Unterwasser und wie konnten wir es beweisen?

Der Küchenchef des Haubenlokals „Seespitz“ im Schloss Velden weigerte sich zwar, uns die gefangene Beute als Vorspeise zu servieren – irgendwie mussten wir die € 200 Investition Angel/Boot/Lizenz ja wieder hereinbekommen – aber er musste zugeben, dass das Rotauge einen zutiefst erschrockenen Eindruck machte. Nächstes Jahr werden wir weiterforschen. Diesmal mit Motorboot und sollte einer der Leser ein Sonargerät besitzen, mit dem man etwa ein Meter über den Boden sich rasend schnell bewegende Objekte erfassen kann, bitte bei der Redaktion melden. – Vielleicht werde ich inzwischen mit Hilfe des ukrainischen Umweltministeriums eine kleine Expedition ins Schwarze Meer starten. Wenn es Neues zu berichten gibt, werden es die Leser von Pokerfirma.de selbstverständlich zuerst erfassen.


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