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„Survival-Festival“ – die spannende Alternative zu Traditionellem

Am Wochenende war es endlich soweit und das Poker Royale Kufstein ging mit dem „Survival Deepstack“ ganz neue Wege im deutschsprachigen Raum. Die Abkehr von den traditionellen Turnierstrukturen für dieses ganz spezielle Turnier fand durchwegs großen Anklang.

Die ungewohnte Struktur und das DFB Pokalfinale waren allerdings wohl auch der Grund warum die Teilnehmerzahlen mit 55 für das Warm-Up und 81 für das Main Event doch ein wenig kleiner ausgefallen waren als erwartet. Geht man aber nach dem Feedback der Teilnehmer haben die, die nicht dabei waren, definitiv etwas verpasst.

Natürlich musste man sich auf Blindlevels die bei 2,5 Minuten mit 50/50 gestartet wurden und dann Stück für Stück in einer langsamen Deepstack-Struktur auf 5 min, 7,5 min, 10 min etc. stiegen, erst einmal einstellen. Speziell beim Warm-Up gelang das einigen der Teilnehmer offensichtlich noch nicht. Ganz im Sinne eines Turbo-Turniers wurde hier trotz eines 20.000 Chips Startstack (30.000 Chips im Main-Event) mit mehr als marginalen Händen all-in gestellt. Diejenigen die sich jedoch ein bisschen Gedanken über den Sinn einer solchen Struktur gemacht hatten (oder unseren Artikel zur Survival-Struktur gelesen hatten), ließen die Sache ruhiger angehen. Das waren dann auch mehrheitlich die Spieler, die irgendwann in den Genuss der Blindlevel von 30+ Minuten kamen und einen ausreichend großen Stack durch das Turnier navigieren konnten.

Ich konnte dieses Gefühl leider nur bedingt genießen. Beim Warm-Up reichte es immerhin fast zum Finaltisch. Aber nachdem ich zweimal mit starken Händen in Asse lief – auch bei einer guten Struktur der Todesstoß für fast jeden Stack – war dann doch früher als erwünscht Feierabend. Beim Main-Event musste ich mich bereits nach nur zwei Stunden mit einem gefloppten Set Siebener einer stark gespielten gefloppten Straße der sehr guten Spielerin zu meiner Rechten geschlagen geben. Aber auch das gehört bekanntlich zum Poker. Immerhin ist es angenehmer gegen gute Spieler zu verlieren als gegen „Luckboxen“.

Aufgrund der einzigartigen Struktur dauerte es im Warm-Up dann auch über 8 Stunden bis sich die letzten drei zu einem Deal nach Chipcount entschieden. Auch im Main-Event gab es einen Deal – allerdings einen über den ich persönlich nicht ganz so glücklich bin. Als der Finaltisch mit 10 Spielern erreicht wurde, war es erwartungsgemäß schon fast früher Morgen. Anscheinend bestand dann unter den verbliebenen Teilnehmern Uneinigkeit darüber, ob man fertig spielen oder das Finale auf den kommenden Nachmittag verlegen sollte. Letztendlich einigte man sich dann alternativ zu Zehnt auf einen Deal nach Chipcount.

Ich weiß wie müde man ab einem bestimmten Zeitpunkt bei einem so langen Turnier wird, da ich selber schon Turniere gespielt habe, die 12h und länger gedauert haben. Und auch ich habe schon mehr als einmal einem Deal zugestimmt, wenn ein Turnier keinen Skill-Faktor mehr hatte. Aber wie man als Pokerspieler ein Turnier zu einem Zeitpunkt abbrechen kann, an dem es eigentlich erst richtig spannend wird … und dass noch in einem Turnier in dem aufgrund der Struktur ganz besonders dafür gesorgt wurde, dass es eben nicht zum „Final-Table-Donkament“ wird, entzieht sich gänzlich meiner Vorstellung.

Sicherlich wird man da auf der Seite des Poker Royale bei zukünftigen Events diese Struktur gleich offiziell als Zwei-Tagesturnier planen, um solche Unstimmigkeiten gar nicht erst aufkommen zu lassen. Das Poker Royale musste aber natürlich auch erst einmal Erfahrungen mit dieser neuen und einzigartigen Struktur sammeln.

Am Sonntag gab es dann den Ausklang des „Survival Festivals“ mit einem PL Omaha Turnier und auch hier konnten die Finalisten wieder mit einem Average von rund 30 Big Blinds an den Finaltisch gehen.

Die insgesamt positive Kritik der Teilnehmer dürfte aber sicherlich ein Garant dafür sein, dass es das „Survival“-Format in dieser oder ähnlicher Form bald wieder geben wird. Eine gute Nachricht für alle die es diesmal verpasst haben.

Ergebnisse:

Warm-Up (Preisgeld €2.530)
1. Manuel Ober €590
2. Florian Wanner €685
3. Josef Hofmann €685
(Deal der ersten Drei, Pokal wurde ausgespielt)

Main-Event (Preisgeld €10.505)
1. Gerhard Kouba €1.391
2. Kamy Bahry €1.315
3. Thomas Wieland €1.266
4. Heiko Schwalm €1.168
5. Elvis Miladinovic €1.116
6. Radovan Kostic €1.051
7. Rene Heinricher €996
8. Bruno Maurizio €996
9. Sandra Hageneder €749
10. Dejan Jovanovic €458
(Deal der Finalisten nach Chips)

Omaha (Preisgeld €1.355)
1. Rene Heinricher €438
2. Marco Reiterer €362
3. Hadieh Agili €245
(Deal der ersten Zwei nach Chips)


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