News

Auf Pascha folgt Pascha

Was muss man verbrochen haben, um solch einen psychischen Stress ausgesetzt sein zu müssen? Redaktionsschluss bei Royal Flush in zwei Tagen und Werthan hat genau einen einzigen Text für 20 Seiten Pokerfirma im Royal Flush Magazin vor sich am Bildschirm.

Nach unzähligen „Vater unser“ (trotz Atheismus können Gebete in Stresssituationen nützlich sein), literweise Panikschweiß und fünfzehn Packungen Zigaretten ist es wieder einmal vollbracht. Der neue Pokerfirma-Anteil im Royal Flush Magazin ist zum Druck freigegeben und dies „nur“ 35 Minuten nach Abgabeschluss. An dieser Stelle möchten wir uns nochmals bei Michael Ausserbauer bedanken und bei Phil Radon von DELICATE Creations für Geduld und Unterstützung.

In der neuen Ausgabe wissen Hermann Pascha, Udo Gartenbach, Jan Heitmann, Ralph Klement, Dominik Nitsche, Erich Kollmann, Martin Bertschi und Rosi Grünstäudl wieder Interessantes, Persönliches und „nicht ganz ernst zu nehmendes“ zu berichten.

Wieder eines der Highlights ist es teilzunehmen an den Gedankengängen von Hermann Pascha. Was er in der letzten Ausgabe zu sagen hatte, könnt ihr hier nachlesen. Auf Pascha folgt Pascha.


Fore! Poker am Golfplatz

Gut, jetzt habe ich mich doch noch vom Werthan breitschlagen lassen und versuche mich also mit einer Kolumne. Meiner ersten, wohlgemerkt. Selbstredend, dass etwaig folgende nur besser werden können.

Besser, wie auch mein Poker und mein Golf im Laufe der Zeit besser geworden sind. Womit ich auch schon beim Thema wäre. Denn in letzter Zeit werde ich immer wieder gefragt, wieso ich mir das mit dem Golfen und Pokern in diesem Ausmaße überhaupt antue. Nun, hauptsächlich aus demselben Grund, aus dem ich mir auch die Arbeit mache, mir für so was wie eine Kolumne Zeit zu nehmen. Es geht schlicht und einfach um Business, wie sich mein ganzes Leben um das Geschäft dreht. Irgendwann kommt bei mir immer der Punkt, an dem sich die Dinge zum Kommerziellen verlagern und sich meine Hobbys in Arbeit verwandeln – wie zuletzt mit Pascha Poker.

Dass ich leidenschaftlicher Pokerspieler bin, ist gemeinhin bekannt. Was weniger Leute wissen ist, ich bin auch – meistens jedenfalls – begeisterter Golfer. Denn diesen Sport kann ich wann immer ich Zeit und Lust habe ausüben, alleine oder mit Freunden. Zudem habe ich mit Golf einen weiteren top Bereich, in dem ich für Pascha werben kann. Sei dies mittels „Lochsponsoring“ durch Pascha Vodka, der Bereitstellung von Pascha-Golfbällen als Startgeschenk oder der einfachen Präsenz des Pascha-Golfcarts. Wobei sich mit den letzten beiden Sätzen auch der Aufwand für diese Kolumne bereits wieder rechtfertigt, nachdem ich es geschafft habe, das Wort Pascha viermal einzubauen. Aber zurück zum Thema Golf. Nicht nur oben erwähnte Aspekte ließen mich zum begeisterten Golfer werden, auch die Parallelen zu Poker veranlaßten, mich diesem Sport zu frönen. Wie beim Pokern gilt es auch hier, sich mindestens über Stunden zu konzentrieren und mit dem Kopf bei der Sache zu bleiben. Eine weitere gemeinsame Herausforderung liegt natürlich vor allem darin, dass man bei beden für seine Fehler selber verantwortlich ist. Wenn man zu leichtsinnig ist, passieren dort und da Patzer. Beim Pokern kostet es Geld und beim Golf wird man sich im günstigsten Fall ärgern. Im günstigsten Fall deshalb, weil auch beim Golfen meistens gezockt wird. Bei beidem geht es primär um Können, nicht um Glück. Wenn ich beim Golf den Schlag richtig ausführe, den Wind richtig einschätze und die Distanz korrekt berechnet habe, kommt der Ball fast immer auch dorthin, wo er sein soll. Oder ich mache einen Fehler und er geht eben nicht in die gewünschte Richtung.

Ebenso beim Pokern. Schätze ich den Mitspieler nicht richtig ein, kostet es eben einen Haufen Geld. Ob ich morgen in der Früh aufstehe und gesund bin, ist hingegen zum größten Teil Glücksache. Eine zugegebener Maßen wesentliche. Wobei Gesundheit alleine natürlich auch nicht reicht. Denn die auf der Titanic waren alle gesund, aber Glück haben sie eben keines gehabt. Glück braucht man einfach immer im Leben. Daneben aber natürlich, wie gesagt, auch Können. Eine von Edward de Bono in einem seiner Bücher zitierte Episode macht das sehr anschaubar. De Bono erzählt dabei eine Geschichte über Golfprofessional Gary Player. Als dieser einmal einen schier unglaublichen Schlag führte, wobei er den Golfball aus seiner Lage unterhalb eines überhängenden Bunkers bis knapp vor das Loch trieb, sagte ein Zuschauer zu ihm: „Mein Gott, was für ein Glück“. Player antwortete: „Stimmt, aber ich will Ihnen eins sagen: je mehr ich übe, umso mehr Glück habe ich“. So hängt also nicht nur alles am Glück, sondern es liegt schon an der eigenen Person, wie etwa an seiner Tüchtigkeit oder auch seiner Leistungsfähigkeit.

Letzteres macht mir zur Zeit natürlich besonders zu schaffen. Denn wenn ich die ganze Nacht Poker spiele und dann übermüdet auf den Golfplatz fahre, von dort wieder müde ins Geschäft komme, macht sich das natürlich bemerkbar. Das heißt: ich poker schlecht und ich spiele schlecht Golf (Was jetzt aber kein Aufruf zum lukrativen Besuch bei mir sein soll). Wenn ich ausge- schlafen bin und Abends relaxed zu uns an den Pokertisch gehe bin ich natürlich auch anders drauf, als wenn ich bis fünf Uhr in der Früh gepokert habe, mich um sechs Uhr für mehrere Stunden ins Auto setze, dann sechs Stunden Turnier spiele, nachts zurückfahre und wieder poker. Das kann dann schon teuer werden. Vor allem bei uns, wo doch eher hochkarätige Spieler am Tisch sitzen. Wobei es immer eine nette Runde ist. Denn Idioten sitzen bei mir nicht am Tisch. Die schicke ich nach spätestens einer Stunde wieder heim. Bei uns spielen Leute, die es nicht nur gewohnt sind zu gewinnen, sondern auch Verluste wegstecken können und eigentlich durch die Bank – und nicht die Bankroll – nette Personen sind. Das, und dass bei uns Spaß und Flachs angesagt sind, hat sich mittlerweile total herumgesprochen. Die Spieler kommen auch von überall her – sei es aus der Schweiz, Deutschland. Da nehmen einige wirklich riesige Anfahrtswege in Kauf.

Damit das mit meinem Handicap Leistungsfähigkeit nicht nur so weiter geht, habe ich mitunter jetzt Pascha Poker quasi im Golfgepäck. Denn unter dem Motto „Pascha Poker goes Golf“ bieten wir seit heuer bei vielen Turnieren am Abend nach der Siegerehrung auch die Möglichkeit, vor Ort mit Dealer und richtigem Pokertisch zu pokern. Ein Angebot, das von den Golfern super angenommen wird. Es spielen sogar Leute mit, denen man das Spiel erst erklären muss. Gezockt wird dabei nicht ums große Geld, dafür mit umso mehr Spaß. Deshalb spielen wir auch nicht – wie im Pascha – Omaha, sondern die einfache, ungefährlichere Variante Texas Hold´em.

Möglich wurde dies natürlich vor allem deswegen, weil Poker mittlerweile salonfähig ist. Nicht wie früher. Wenn ich mich da erinnere, wie ich vor zwanzig, dreißig Jahren nach Las Vegas geflogen bin – wenn Du da erzählt hast, dass Du zum Pokern gehst, haben sie dich angesehen wie ein Schattengewächs das illegales Glückspiel macht. Heute ist Poker „in“, egal wo du hinkommst, überall wird gepokert. So ist es natürlich auch am Golfplatz eine willkommene Abwechslung. Denn sich das x-te mal von einem Spieler anzuhören, wie er das 16. Loch gespielt hat, ist irgendwann selbst dem begeisterten Golfer zu langweilig. Wie bei den von mir bevorzugt gespielten Herrenturnieren bereits am Platz, heißt es dann natürlich auch beim Pokern „Gentlemen only“. Das weibliche Geschlecht tritt auf der Golfrunde nur in Form von – hoffentlich von den anderen, und nicht von mir gespielten – Girlies (ein misslungener Abschlag im Golf, bei dem der Ball nicht über den Damenabschlag hinausgeht) und am Pokertisch nur verpackt als Pik, Herz, Karo oder Kreuz in Erscheinung. Einfach perfekt, oder?

In diesem Sinne „viel Glück“ und „schönes Spiel“.

Hermann Pascha


Abonnieren
Benachrichtige mich bei
5 Comments
Inline Feedbacks
View all comments