Zum Glück ist das Pokerleben kein Henry James Roman. Denn beim amerikanischen Schriftsteller macht der Typ einen Fehler und wird zur Strafe nach Europa geschickt. Dank Everest Poker ist das in unseren Breiten genau umgekehrt. Da gewinnt man einfach ein Freeroll und zwei Pokeranten werden zum EPEC nach Sardinien geschickt.
So wieder geschehen am 1. März im Wiener All-In. In Kooperation mit dem Radiosender 88,6 veranstaltete Everest Poker 13 Online Freerolls und als Zusatz noch ein Roman Gregory Bounty. Jetzt werden die außerösterreichischen Leser die Teilnehmerlisten der letzten EPT, WSOP und all die anderen Turnierlisten vor dem geistigen Auge durchforsten auf der Suche nach dem vermeintlichen Jungstar in der Pokerszene. Lassen Sie es. Erstens ist er nicht mehr jung und zweitens bisher noch nie in der Pokerszene aufgetaucht. Vielmehr ist er der Frontmann der Rockband Alkbottle, Chefjuror bei Starmania, der österreichischen Antwort auf DSDS (aber als erster Musikkritiker der Nation, wesentlich lustiger und charmanter als sein, seit neuesten belanghaartes, deutschen Pendant), ehemaliger Boxmeister, Kurzzeit Testimonial für 88,6 und tatsächlich ein aufgehender Stern am Pokerhimmel. Roman Gregory begann vor zwei Monaten mit dem Pokerspiel und wurde aus der Bountysituation heraus sofort zum Gejagten. Anfängliche Schwierigkeiten bewältigte er mit einem tiefenpsychologischen Vergleich zum Boxen: „Nicht immer gewinnt der Stärkere, sondern der, der cleverer ist als sein Gegner.“ Den Rückschluss zum Poker kann jeder Spieler mit ein wenig Erfahrung selbst ziehen. Dass Herr Gregory mit seiner „Taktik“ Rechtbehalten sollte und ein wirkliches Talent für dieses Spiel besitzt, bewies er durch einen 2. Platz im letzten Onlineturnier.
Wie fast immer bei dieser Form der Platzkartenausspielung für ein internationales Turnier mit Freerolls im Vorspann, agierten auch diesmal die 26 Pokerantipoden überaus vorsichtig. Bei einem Startstack von 5000 und einem anfänglichen 25/50 mit Erhöhungen im 20 Minutentakt, gewährleistete Floorman und Everest Poker Repräsentant Martin Sturc einen durchaus gemütlichen Sonntagabend mit Pokerunterhaltung.
So zaghaft der Spielabend auch begann, so schnell und ansatzlos kamen die All-Ins mit Fortlauf des Turniers. Zu guter Letzt aber blieben am Ende Roman Gregory, Johann Richter und Wolf-Dieter Rauch am Tisch und weil jedes Turnier auch einen Sieger braucht wurde dieser noch ausgespielt, obwohl schon vorher die beiden EPEC – Teilnehmer feststanden. Johann Richter bewies, dass entgegen vieler abgenutzter Tennisdamen Vergleiche immer noch eine starke Hand ist, wenn sie wie in diesem Fall gegen gespielt wird, vorausgesetzt, es kommt am Board. Roman Gregory wurde beim ersten Live-Spiel seiner noch so jungen Pokerkarriere guter Dritter. Gratulation an alle Teilnehmer und an Everest Poker für einen Pokerabend mit Familienanschluss.