Kolumnen

Die einzig wahre Geschichte der Herz Dame

Erforscht, niedergeschrieben, dokumentiert und für die Nachwelt erhalten von einem der größten Frauenversteher jenseits des Atlantiks.

herzdameJa, die Herz Dame.
Gar liebreizend steckt sie uns ihre wohlgeformte, silikonfreie Oberweite entgegen; verzaubert uns mit einem nicht immer auf den ersten Blick sichtbaren, dennoch vorhandenen und ausnehmend charmanten Lächeln, welches auf ihr ungezügeltes Temperament schließen lässt. Ein stilles Wasser. Tief. Und laut.

Ja, die Herz Dame.
Früher bekannt als Freifrau Uschi von Zweibrücken zu Zweipaaren. Sie ist gebildet, intelligent, belesen. In erster Ehe mit dem Kreuz König verheiratet, gebar sie ihm drei Kinder. Die Pik Sieben, die Pik Acht und die Pik Neun; allesamt missratene Blagen; was aber auf den Vater und seinen Umgang zurückzuführen ist.

Ja, die Herz Dame.
Frisurentechnisch dieselbe Perücke wie die anderen Weiber auch, so steht sie doch mit ihrer unaufdringlichen und zeitlosen Schönheit für eine gepflegte Erscheinung mit Stil und Charakter.

Ja, die Herz Dame.
Bester Freund (rein platonisch) ist das Herz As. Sie kennen sich seit ihrer Jugend und haben schon viele wunderbare Abenteuer (rein platonisch) gemeinsam erlebt. Nicht immer mit gutem Ausgang.

Ja, die Herz Dame.
Sie ist eine Führungskraft und überzeugt durch selbstbewusstes Auftreten; trotzdem voll bescheidener Anmut und Grazie. Kein divenhaften Allüren wie die Pik Dame; eine verbitterte, altjungfernhafte Zicke. Sie ist auch die einzige, die aus der Reihe tanzt. Und ihren Blick immer streng rechts hat. Deshalb wird sie auch von allen gemieden; niemand mag sie und niemand wollte jemals mit ihr spielen.

Ja, die Herz Dame.
Natürlich ist sie kostspielig. Wie alle Frauen. Wie schon die Lebensweisheit meiner Oma verdeutlichte, die sie mir vor Jahrzehnten als Mahnung mit auf meinen weiteren Lebensweg gegeben hat: „Junge, Frauen sind ein Abenteuer. Da steckt das Wort teuer schon drin“. Natürlich habe ich nicht auf meine Großmutter gehört; welcher gutaussehende Mann voller Testosteron und Charme macht das schon?

So, da nun auch diese eher überflüssige, dennoch hochgradig unterhaltsame Kolumne beendet ist, respektive ich diese eher überflüssige, dennoch hochgradig unterhaltsame Kolumne für beendet erkläre, stellt sich mir zum wiederholten Male die berechtigte Frage, wie in aller Herren Namen ich immer und immer wieder auf solch glorreiche Ideen komme. Woche für Woche liefere ich hier an dieser exponierten Stelle einen geschriebenen Meilenstein der Pokerliteratur nach dem anderen ab. Nicht ausreichend gewürdigt und nicht ansatzweise entsprechend vergütet. Im Prinzip bin ich der Vater Theresa des modernen Pokerjournalismus. Wobei „Journalismus“ dann vielleicht doch ein zu großes Wort ist. Aber das wird demnächst die Nachwelt entscheiden.

Nächste Woche; ich freu mich mindestens genauso drauf wie meine Leser; werde ich die dunklen Seiten und die harte Jugend der Pik Neun darstellen. Ein nichtsnutziger Rabauke.


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