Im Rahmenprogramm der EPT Snowfest richtete das Alpine Palace ein Skirennen für die, natürlich unglücklichen ausgeschiedenen, Nicht-Sieger des Mainevents aus. Nur durch eine an einen Skandal grenzende Regeländerung während des Rennens konnte die österreichische Dominanz im Skisport gebrochen werden.
Thomas Lamatsch und Harri Wolf waren die Vertreter der Rot-Weiss-Roten Equipe. Der aus Schweden stammende Beutetiroler und ehemalige Slalomspezialist Johan Brolenius trat für Schweden an. Deutschland wurde unter anderem durch Jan Heitmann, sowie Henning Rehder und Bernd Rygol fast würdig vertreten. George Danzer wurde in der Startliste als Portugiese geführt. Damit dieser Bewerb den Anschein von Internationalität bekam, wurden noch Australier, Tschechen und Franzosen hinzugezogen, welche aber für den Ausgang des Rennens nur eine statistische Rolle zu übernehmen hatten. Dass die Schweiz keinen Vertreter zu diesem Lauf schickte, lag, so wird in Fachkreisen vermutet, daran, dass blanke Feigheit für die Rache für Vancouver tief in den österreichischen Herzen zugrunde liegt und die Schweiz wohlweislich dieser Konfrontation aus dem Weg gehen wollte.
Begonnen hat der Event mit dem obligatorischen Schnaps trinken, allerdings wurde bereits hier mit unterschiedlichen Maß gemessen und dies im tatsächlichen Sinn. So wurden die „Stamperln“, wie die Kurzen in Österreich heißen, in völlig willkürlichen Mengen ausgeschenkt und dies entsprach nicht dem Pistensaureglement von 1983, welches besagt, dass Thomas Lamatsch vor einem Rennen immer die gleiche Menge an Schnaps zu sich nehmen darf wie ein x-beliebiger holländischer Tourist bis zum Erreichen der Sperrstunde. Dafür dopten sich andere reichlich und hatten somit bereits einen gravierenden Vorteil dem österreichischem Vertreter gegenüber. Thomas Lamatsch verzichtete nach diesem schweren Regelverstoß ganz auf das klare Getränk. Diese Blockierung des Wieners sollte an diesem sonnigen Tag nicht die einzige bleiben.
Ursprünglich war geplant in zwei Durchgängen die Bestzeit zu eruieren und somit den Gesamtsieger zu küren. Nach einem Sturz im ersten Lauf von Bernd Rygol änderte der offensichtlich germanophile Renndirektor Flo Breitfuss das Reglement dahingehend, dass nicht mehr Lauf eins und zwei addiert wurden, sondern, einzig und allein zum Schutz des Münchners, wurde kurzerhand ein Gleichmäßigkeitsrennen daraus gemacht und Bernd Rygol durfte abermals seinen Lauf eins ausführen. Nicht nur dies. Völlig regelwidrig wechselte Herr Rygol auch zwischen den Läufen das Material was offensichtlich außerhalb des FIS-Reglements liegt, was aber niemanden zu kümmern schien. Mehr oder weniger beherzt nahmen auch die anderen Ski-Asse ihren Lauf in Angriff, wobei die skiläuferischen Qualitäten durchaus nur knapp unter dem Olympialimit lag, allerdings nur für Schweizer Verhältnisse.
In der Abendsonne auf der wundervoll gelegenen Terrasse des „Alpine Palace“ wurde dann auch die Preisverleihung abgehalten. Sieger wurde wenig überraschend Johan Brolenius, der nur eine Zehntelsekunde von seinem ersten Lauf abwich. Platz zwei belegte Bernd Rygol, dritter wurde trotz grober Hinderung Thomas Lamatsch. Um wenigstens ein wenig am Ruhm teilhaben zu können, kam Rino Mathis als Vertreter der Schweiz zumindest zur Siegerehrung um, wahrscheinlich, für seinen Skiverband Fotos von Siegern zu machen.
In die Zukunft blickend feierten Thomas Lamatsch und Johan Brolenius in bester Monte Carlo Grand Prix Manier, indem sie den gewonnen Champagner zweckentfremdeten und ihn als Dusche verwendeten. Bei der anschließenden Pressekonferenz verkündete der Champagner gebadete Thomas Lamatsch allerdings, dass er der österreichischen Tradition folgen wird und Protest gegen diese Entscheidung einzulegen gedenkt.
Die abschließende Pressekonferenz:
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