Die dritte Season der PokerStars European Poker Tour (EPT) hätte neun Stationen gehabt, doch kurzfristig musste die EPT Deauville wegen der Gesetzeslage in Frankreich gecancelt warden. Damit blieben noch acht Stopps und erstmals gab es auch eine EPT Germany.
Eröffnet wurde Season 3 wie gewohnt in Barcelona, mit einem noch höheren Buy-in (€ 5.000) und noch mehr Teilnehmern (480) als in Season 2. Viele namhafte Pros waren nach Barcelona gekommen und fast hätte Phil Ivey auch einen EPT-Titel gewonnen. Nur einer stand ihm im Weg, der Norweger Björn-Erik Glenne. Der Sieg in Barcelona blieb bis heute sein einzig großer Turniererfolg, brachte ihm aber immerhin € 691.000.
Von Barcelona ging es wieder weiter nach London ins Victoria Casino. £ 3.500 betrug das Buy-in und es sollte ein historisches Turnier werden. Nicht wegen der 398 Teilnehmer, die damit auch deutlich mehr waren als im Jahr zuvor. Nein, es war der Sieger bzw. die Siegerin. Denn erstmals schaffte es eine Frau, sich durchzusetzen und die Siegesprämie von £ 500.000 abzustauben. Ihr Name – Victoria Coren. Trotz ihres Jobs als Autorin und TV-Moderatorin ist sie immer wieder auf Tour. Großen Erfolg im Live-Circuit hat sie aber dennoch seitdem keinen mehr eingefahren, dafür kann sie sich bei TV-Produktionen immer wieder gut behaupten.
Von London ging es gleich direkt nach Baden bei Wien. Es sollte die größte EPT Österreichs bis zu diesem Zeitpunkt werden und die internationale Besetzung konnte sich sehen lassen. Vor allem viele Skandinavier waren in Baden, da auch die Stud Europameisterschaft gespielt wurde. Der Sieg aber ging erstmals an Deutschland. Thang Duc Nguyen, Stammgast der Casinos in Schenefeld und Hamburg, behauptete sich und holte sich rund € 487.000. Ab und zu geht Thang noch auf Tour, aber zumeist trifft man ihn doch in seinen beiden Heimcasinos an. Der EPT Titel ist bis heute sein größter Erfolg, aber einige Turniersiege konnte er seitdem doch für sich verbuchen.
Wieder blieb bis zur nächsten EPT nicht viel Freizeit und es ging gleich in Dublin weiter. Ebenso wie in Baden betrug hier das Buy-in € 5.000 und 389 Teilnehmer sorgten für einen satten Preispool von € 1.847.000. Wie gewohnt waren sehr viele Engländer und Iren am Start, doch während die Iren an der Mission „Heimsieg“ scheiterten, konnte sich ein Engländer behaupten. Roland de Wolfe setzte sich durch und holte sich nach seinem WPT Titel nun auch schon einen EPT Titel. 2009 sollte dann auch noch das WSOP Bracelet dazukommen und damit ist er einer von zwei Spielern, die die „Triple Crown“ erobert haben.
Nach der Weihnachtspause ging es in Copenhagen mit Season 3 weiter. Auch hier wurde das Buy-in angehoben, was aber keinen Spieler abschreckte. Im Gegenteil auch hier wurde die Teilnehmerzahl auf 400 gesteigert. Theo Jorgensen landete als bester Däne auf Rang 4, aber auch die PokerStars Pros Richard Toth und Bertrand Grospellier konnten den Sieg nicht einfahren. Magnus Petersson setzte sich durch und feierte seinen bislang einzigen großen Erfolg.
Nach der Absage von Deauville ging es mit einer Premiere weiter. Zum ersten Mal wurde in Dortmund gespielt, das Buy-in lag bei € 5.000. Ganz Deutschland war auf den Beinen und mit 493 Teilnehmern fehlten nur sieben Spieler zum „Ausverkauft“. Am Final Table jedoch waren nicht mehr viele Deutsche zu finden. Nur Sebastian Ruthenberg hielt die Fahnen hoch, musste sich aber mit Platz 3 begnügen. Den Sieg holte sich der Norweger Andreas Hoivold. Er wurde mit € 672.000 belohnt, was bis heute sein größter Cash in einem Live-Turnier ist. Allerdings hat er seitdem noch zahlreiche Final Tables geschafft und auch noch einige Siege eingefahren.
Gleich nach Dortmund gab es wieder eine Premiere. Die EPT zog weiter nach Warschau, wo sich immerhin 284 Spieler zum 15.000 Zt Event einfanden. Katja Thater belegte als beste Deutsche Platz 5. Der Sieg ging an den Dänen Peter Jepsen. Der hat zwar nur eine kurze Turniervita vorzuweisen, aber im Cashgame ist der Däne eine große Nummer. So hielt er einige Zeit auch den Rekord des größten Pots – gegen Tom Dwan.
Von Warschau ging es dann zum Grand Final nach Monte Carlo. Hier wurde mit 706 Teilnehmern ein neuer EPT Rekord aufgestellt und das noch dazu beim € 10.000 Buy-in Event. Zu diesem Zeitpunkt erlebte der Pokerboom in Europa den ersten richtigen Höhepunkt und es schien fast, als würde ganz Poker-Europa den Final Table im Live-Stream mitverfolgen. Gavin Griffin fiel nicht nur durch seine pink gefärbten Haare auf, er dominierte auch den Final Table. Am Ende konnte er sich durchsetzten, € 1.825.000 abräumen und nach dem Bracelet nun auch einen EPT-Titel gewinnen. 2008 war es dann, als er auch einen WPT-Titel holte und damit der erste Spieler weltweit war, der es geschafft hat WSOP, EPT und WPT zu gewinnen.
Ort | Buy-in | Teilnehmer | Sieger | Preisgeld |
EPT Grand Final | € 10.000 | 706 | Gavin Griffin | € 1.825.010 |
EPT Warsaw Open | 15.000 PLN | 284 | Peter Jepsen | € 325.633 |
EPT German Open | € 5.000 | 493 | Andreas Hoivold | € 672.000 |
EPT Copenhagen | 37.500 DKK | 400 | Magnus Petersson | 4.078.080 DKK |
EPT Dublin | € 5.000 | 389 | Roland de Wolfe | € 554.300 |
EPT Baden | € 5.000 | 331 | Thang Duc Nguyen | € 487.397 |
EPT London | £3.500 | 398 | Vicky Coren | £500.000 |
EPT Barcelona | € 5.000 | 480 | Bjorn-Erik Glenne | € 691.000 |