Pokerfirma.de hat Informationen betreffend der Vorfälle beim Club7Poker.de Live Event in Düsseldorf erhalten, die unter anderem auch schwere Vorwürfe gegen Tassilo Wik und Club7Poker.de darstellen. Grund genug Tassilo Wik mit diesen Anschuldigungen zu konfrontieren. Tassilo Wik hat sich den Fragen gestellt, lest hier seine Antworten.
Bislang gab es keinen „Schuldigen“ zu den Chips, die beim Turnier eingebracht wurden. Fakt ist, dass Ralf Janssen seinen Preis für Platz 8 freiwillig zurückgegeben hat und bei der Poker-Bundesliga gesperrt ist. Ebenso ist Fakt, dass Mark Matern, einer der beiden Veranstalter, keinen Vertrag mehr mit der Poker-Bundesliga hat. Sind das die Schuldigen?
Ralf Janssen hat bereits am Montag freiwillig sein Package zurückgegeben, da er laut eigener Aussage zwar zu keinem Zeitpunkt betrogen hat, aber Zitat „keine Lust habe auf diesen Schwachsinn und auf den Preis auch nicht angewiesen“ sei. Zudem hat er angekündigt, keine Events der Poker-Bundesliga mehr zu spielen und demzufolge habe ich, um weitere Diskussionen zu vermeiden, seinen Account deaktiviert.
Mark Matern war als Veranstalter gemeinsam mit Werner Bürgin tätig. Mark Matern kümmerte sich vorwiegend um den Ablauf am Turnierfloor und war auch in der Endphase des Turniers Floorman. Außerdem war er im Team Bürgin & Matern alleinverantwortlich für das Thema Spielchips. Es gab schon Unstimmigkeiten und Vorwürfe gegen Mark Matern in der Vergangenheit, allerdings wurde nie etwas bewiesen und das Meiste wurde mir auch erst jetzt zugetragen. Einen klaren Beweis, dass er mit den zu vielen Chips in Zusammenhang steht, gibt es auch jetzt nicht. Allerdings haben Spieler unabhängig von einander Aussagen gemacht, die sowohl Mark Matern als auch Ralf Janssen in einem sehr schlechten Licht darstellen. Es gibt keine Beweise, aber in Anbetracht der vielen Verdächtigungen, habe ich mich zu dem Schritt entschlossen, den Vertrag mit Mark Matern in beiderseitigem Einverständnis aufzuheben und nur noch mit Werner Bürgin zusammenzuarbeiten. Mark Matern hat der Vertragsaufhebung zugestimmt, ohne dass dies ein Schuldeingeständnis ist.
Dies ist der einzige Weg für eine sofortige Trennung. Eine einseitige Kündigung kann sich durch einen folgenden Rechtsstreit über Monate und Jahre ziehen. Eine endgültige Klärung der Schuldfrage ist nun Aufgabe der Behörden.
Kennen sich Ralf Janssen und Mark Matern bzw. Werner Bürgin?
Ja, alle drei kennen sich.
Warum ist es dann aber so, dass Werner Bürgin als Turnierveranstalter für die Poker-Bundesliga tätig bleibt?
Zum einen kümmerte sich Werner Bürgin beim Event in Düsseldorf vorwiegend um den organisatorischen Ablauf, zum anderen hat er mir eine eidesstattliche Versicherung unterschrieben, in der er aussagt, nichts mit den Vorfällen zu tun zu haben.
Aber wenn sich alle drei kennen? Kann und muss man dann nicht davon ausgehen, dass Werner Bürgin davon wusste?
Ich kann nur nochmals wiederholen, dass mir Werner Bürgin versichert hat, nichts davon gewusst zu haben und das hat er mit seiner Unterschrift auch nochmal bestätigt. Außerdem gibt es in Deutschland keine Sippenhaft, niemand kann für ein Vergehen Anderer verantwortlich gemacht werden.
Ein anderer Spieler, Chris Steffen, hatte zu Beginn des Finaltisches Berge von Chips. Diese Chips hatte er noch nicht, als es noch drei Tische waren. Kann zweifelsfrei ausgeschlossen werden, dass er nicht derjenige war, der die Chips ins Turnier brachte? Vor allem auch deshalb, weil seine Tochter und deren Freund angeblich am Ende des Turniers auch als Dealer im Einsatz gewesen sein sollen?
Ich weiß inzwischen, dass seine Tochter und deren Freund beim Event gedealt haben, diesen Hinweis bekam ich leider erst kürzlich. Dies ist nicht vorher aufgefallen, da seine Tochter wohl einen anderen Nachnamen führt. Laut den Aufzeichnungen des Dealer-Verantwortlichen haben beide am Sonntag jedoch maximal von 10-11 Uhr früh gedealt. Bislang gab es keinen konkreten Hinweis, dass Chris Steffen etwas mit den zu vielen Chips zu tun hatte.
Unser Informant hat uns auch darüber informiert, dass bei dem Event zwei Autos ausgelobt waren, allerdings nur eines angekauft worden war. Das zweite stand nur zu Promotionzwecken zur Verfügung.
Ich bin Lizenzgeber der Poker-Bundesliga, nicht Veranstalter und erst recht nicht Sponsor. Daher bin ich für diese Frage nicht der richtige Ansprechpartner. Letztlich ist es jedoch auch egal, ob das Auto vor oder nach dem Event vom Sponsor bezahlt wird. Wichtig ist, dass es der Sieger zeitnah erhält. So hat der Spieler des Side-Event sein Auto erhalten, wie auch der Gewinner des Gewinnspiels seinen Preis.
Es war ja auch nicht sicher, ob das zweite Auto überhaupt benötigt wird. Ein Wagen wurde beim Side Event ausgespielt, ein zweiter bei einer Verlosung. Dabei war es jedoch so, dass derjenige, der ausgelost wurde, Heads-up gegen zwei Club7Pros spielen musste, um letztlich das Auto zu gewinnen. Nach dem Sieg im ersten Heads-Up hat er ein Sponsoring-Package von Club7Poker.de gewonnen. Dieses hätte er riskieren und einsetzen müssen, wenn er um das Auto gespielt hätte. Nach einer Stunde Beratungszeit mit seiner Frau hat er sich dazu entschlossen, das Package zu behalten und nicht um das Auto zu spielen. Hätte das letzte Heads-up stattgefunden und der Spieler hätte dieses gewonnen, dann hätte er selbstverständlich das Auto bekommen. Warum aber soll man das Auto kaufen, wenn man es anschließend wieder zurückgeben muss – so wie es dann tatsächlich der Fall gewesen wäre?
Lautgeworden sind auch Vorwürfe gegen den Sponsor der Veranstaltung, Club7Poker.de. Club7Poker.de habe nichts gesponsert, sondern einen Teil der Teilnahmegebühren kassiert.
Diese Aussage ist schlicht falsch und unlogisch noch dazu. Außerdem handelt es sich hierbei um interne Informationen. Interne Dinge kann und werde ich nicht vollständig beantworten, zumal es sich hierbei um einen Vertrag handelt in den ich als Lizenzgeber überhaupt nicht involviert bin. Nochmal: die Veranstaltung wurde von einem Lizenznehmer der P-BL durchgeführt, der demzufolge auch mit dem Sponsor und dessen Werbeagentur die Details des Events ausmacht. Ich werde aber versuchen, diese Frage allgemein zu beantworten und bitte um Verzeihung, dass ich nicht zu sehr ins Detail gehen kann.
Entgegen der Meinung vieler ist ein solches Event keine Lizenz zum Gelddrucken, sondern die Ausgaben dafür sind enorm. Alleine die Saalmiete im Maritim beläuft sich auf ca. € 15.000 täglich und die Werbemaßnahmen kosten ein kleines Vermögen. Derartige Summen kann ein Veranstalter der P-BL nicht ohne weiteres vorstrecken. Nun kann sich eine Werbeagentur, die für das Rahmenprogramm eines Events im Auftrag eines Sponsors verantwortlich ist, bereit erklären, größere Zahlungen vorab zu übernehmen. Eine Beteiligung der Werbeagentur an der Teilnahmegebühr durch den Veranstalter ist im Gegenzug eine absolut normale und korrekte Vorgehensweise. Zu keinem Zeitpunkt gab oder gibt es Zahlungen an den Sponsor club7poker.de. Das wäre ja auch unlogisch und würde den Sinn eines Sponsorings ad absurdum führen.
Dem Sponsor sei es beim Event doch nur um die Email-Adressen gegangen, zudem soll die Poker-Bundesliga die Email-Adressen aller Spieler an Club7Poker.de weitergegeben haben.
Dieser Vorwurf ist einfach nur lächerlich und zeugt von der Unseriösität Eures „Informanten“. Die Poker-Bundesliga hat niemals und wird niemals Email-Adressen ohne den ausdrücklichen Wunsch eines Kunden weitergeben. Es liegt dazu auch keine einzige Beschwerde vor, woher denn auch!
Was wird die Poker-Bundesliga nun weiter unternehmen, um die Vorfälle des Events aufzuklären bzw. lässt sich das überhaupt noch im Nachhinein klären?
Es wird schwer sein, tatsächlich einen Betrug im rechtlichen Sinne nachzuweisen. Letztlich ist dies aber auch Aufgabe der Behörden, denen wir eingehenden Informationen weiterleiten, auf Wunsch auch unter Wahrung der Anonymität. Jeder Hinweis kann aber dazu beitragen und deshalb ersuche ich noch einmal, dass sich jene Spieler, die etwas beobachtet haben, sich bei mir unter der Email-Adresse [email protected] zu melden.