7. November 2009, Noon, pacific Time: cards are in the air again. Es geht um viel. Wer wird das Rennen machen? Gibt es vielleicht eine kleine Sidebet mit Value? Schauen wir auf die Fakten.
ICM bei neun Spielern mit neun verschiedenen Payoutstufen ist recht aufwendig. Einfacher haben wir es als Zuschauer – und zwar in doppelter Hinsicht: Wirklich nachhaltig interessieren wir uns nur für den Sieger und wetten können wir auch nur auf diesen. Wir haben also ein gefühltes Winner-takes-it-all. Das ist leicht zu modellieren. Man teilt einfach nur den Stack eines jedes Spielers durch alle Jetons im Turnier und hat die ICM-Schätzung für die jeweiligen Siegwahrscheinlichkeiten.
Legen wir los! So sieht es zu Beginn des Finaltischs aus:
Player Name | Age | Town | Chip Count | |
DARVIN | MOON | 46 | OAKLAND, MARYLAND | 58.930.000,00 |
ERIC | BUCHMAN | 30 | HEWLETT, NEW YORK | 34.800.000,00 |
STEVEN | BEGLEITER | 47 | CHAPPAQUA, NEW YORK | 29.885.000,00 |
JEFF | SHULMAN | 34 | LAS VEGAS, NEVADA | 19.580.000,00 |
JOSEPH | CADA | 21 | SHELBY TOWNSHIP, MICHIGAN | 13.215.000,00 |
KEVIN | SCHAFFEL | 52 | CORAL SPRINGS, FLORIDA | 12.390.000,00 |
PHIL | IVEY | 32 | LAS VEGAS, NEVADA | 9.765.000,00 |
ANTOINE | SAOUT | 25 | SAINT MARTIN DES CHAMPS, FRANCE | 9.500.000,00 |
JAMES | AKENHEAD | 26 | LONDON, UNITED KINGDOM | 6.800.000,00 |
total | ||||
194.865.000,00 |
Somit ergeben sich folgende Zahlen:
Player Name | ICM-Prop (win) | „fair“ Odds | offered Odds | „Bet-EV“ | |
DARVIN | MOON | 30,24% | 3,30671984 | 5 | 51,21% |
ERIC | BUCHMAN | 17,86% | 5,59956897 | 5,1 | -8,92% |
STEVEN | BEGLEITER | 15,34% | 6,52049523 | 7,5 | 15,02% |
JEFF | SHULMAN | 10,05% | 9,95224719 | 7,2 | -27,65% |
JOSEPH | CADA | 6,78% | 14,7457435 | 15 | 1,72% |
KEVIN | SCHAFFEL | 6,36% | 15,7276029 | 16 | 1,73% |
PHIL | IVEY | 5,01% | 19,9554531 | 7 | -64,92% |
ANTOINE | SAOUT | 4,88% | 20,5121053 | 21 | 2,38% |
JAMES | AKENHEAD | 3,49% | 28,6566176 | 17 | -40,68% |
Wären alle November-Niners gleich gute Spieler, so wäre das ICM Modell so nahe an der Wirklichkeit, dass Darvin Moons Sieg bereits eine „Sicherheit“ von gut 30% genösse. James Akenhead hätte nur etwa 3,5% Chance auf das Bracelet der Bracelets. „Faire“ Odds ergeben sich dann einfach durch „Stürzen“ der Wahrscheinlichkeiten.
Nun sind aber nun einmal keine zwei Pokerspieler gleich gut, Poker ist skill-affin. Die besten Wettquoten, die ich über mehrere Anbieter hinweg ausmachen konnte, stehen in der vorletzten Spalte unter „offered Odds“. Der Unterschied zwischen fairen und real gebotenen Odds ist ein interessantes Maß für den Skill, der jedem Spieler zugeschrieben wird.
So traut man Phil Ivey Unmenschliches zu. Das Wettangebot ist horrend schlecht, falls Phils Chips nicht in besonders guten Händen wären, sondern einfach nur Chips wären. Wie die von Joseph oder Kevin oder Antoine. Diese drei werden vom Wettmarkt ziemlich nahe an ihren Stacks bewertet. Wenig Respekt genießt Steven Begleiter. Er verfügt nach aktueller Meinung über mehr Chips als Skill. Am Ärgsten trifft es Darvin Moon. Dem Holzfäller mit absolutem Chiplead traut niemand etwas zu, obwohl er über ein Drittel aller Chips verfügt. Wer die Wette zu 5 abschließen kann, macht sicher keinen Fehler. Poker ist zwar ein Geschicklichkeitsspiel, doch es braucht Zeit, damit der stete Tropfen Skill, den Fels Luck zermürbt. Ob Ivey diese Zeit hat, wird sich zeigen. Ich sehe es mir live in Vegas an und twittere für euch mit.
Zahler zocken – Könner kalkulieren
Stephan M. Kalhamer
gambling-institute.de