Ab sofort bietet Gartenbach einen ganz besonderen Service an. Einmal monatlich dürfen Leser und Kommentatoren die Dienstags-Kolumne von Gartenbach schreiben.
So etwas ist einfach nur total lieb und voll super von dem Gartenbach und so was ist einzigartig in der Welt der Pokerliteratur. Eine wiederum extremst gelungene Idee vom Gartenbach; exclusiv hier auf der allerallerbesten Pokerseite des Planeten.
Gartenbach macht dieses nicht, weil ihm nichts mehr einfällt, sondern weil er seine Leser und seine Kommentatoren so außerordentlich schätzt. Vor allem diejenigen, die ihm kritisch gegenüberstehen und die ihn in mehr oder weniger (meistens weniger) intelligenten Wörtern in ganzen Sätzen mit richtiger Rechtschreibung und Kommasetzung kommentieren.
Aus diesem Grund darf heute JohnLong27, einer der treusten Gartenbach-Nichtmöger als erster Gastschreiber seine Gedanken zu Poker im allgemeinen und auch im speziellen hier an dieser Stelle veröffentlichen:
Hallo, mein Name ist JohnLong27.
Es stimmt, ich mag den Gartenbach nicht wirklich. Manchmal hat er ja geniale Geistesblitze, aber in der Regel sind es einfach nur sinnlose und wahllos aneinandergereihte Worthülsen, die entweder gar nichts mit Poker zu tun haben oder sogar Poker und uns Pokerspieler beleidigen. Deshalb freue ich mich, heute mal etwas schreiben zu dürfen und meine Sicht der Dinge darzulegen.
Natürlich ist JohnLong nicht mein richtiger Name. In Wirklichkeit heiße ich Manuel und bin 25 Jahre alt. Von Beruf bin ich derzeit nichts. Nach dem Fachabitur habe ich als Hausmeister und als Tankstellenfachhilfe gearbeitet. Aber die hat nun geschlossen. Ich spiele seit 4 Jahren Poker. Live und auch online. Und ich behaupte von mir, dass ich gut bin. Ich kann die Mitspieler richtig gut lesen, ich mach zur richtigen Zeit die richtigen Moves und weiß durch Habitus und Körpersprache am Tisch zu überzeugen.
Die großen Erfolge fehlen mir noch, aber dieses ist nur eine Frage der Zeit. Ich denke, und das ergibt sich aus der gesamten Pokerliteratur, die ich natürlich gelesen habe, das meine tight-aggressive Spielweise die auf Dauer richtige im modernen Poker sein wird. Von der Spielweise und auch vom Typus sind meine Vorbilder Marc Gork, Sandra Naujoks, Thomas Fischer und Annette Obestrad. Ich denke, dass Spieler wie Vanessa Selbst und Tom Dwan hingegen aufgrund ihres Spielstils lediglich Eintagsfliegen bleiben werden.
Nochmal zurück zu Pokerbüchern und sonstigen Informationen über Poker. Es ist wichtig, diese zu kennen, diese auch mehrfach zu lesen und sich mit der Materie, aber auch den Anregungen der Autoren kritisch auseinanderzusetzen. Ich stimme beispielsweise David Sklansky „Poker für fortgeschrittene Spieler“ nur in den wenigsten Punkten zu. Er geht mir mit einigen Aspekten des Spiels zu verharmlosend um. So beispielsweise mit der Cut-Off-Position. Hier muss wesentlich mehr Druck aufgebaut werden. Dieses ist einer meiner großen Stärken, sowohl in Sng´s aber auch in Freeze Out Turnieren mit mehr als 30 Spielern. Passiv spielen ist gefährlich. Hingegen kann ich jedem Pokerspieler das Buch „Kriegsvarianten – Pokerpsychologie“ von Thomas Reed empfehlen. Ein absolutes Muss, welches man am besten auswendig lernen sollte.
Abschließend noch eine Anmerkung zu Poker generell (und damit auch wieder zu Udo Gartenbach). Es ist in Teilen sogar unverschämt, uns Pokerenthusiasten manchmal zu beleidigen. Ich kann für mich nur sagen, dass ich endlich etwas gefunden habe, was mir liegt, was mir Freude macht und was mein Leben ausfüllt. Ich möchte und kann auf Poker nicht mehr verzichten. Poker gibt vielen von uns einen wirklichen Sinn im Alltag. Poker schafft Wärme, Hoffnung und viele neue Freundschaften mit Gleichgesinnten.
Und dafür bin ich dankbar. Und ich finde, das sollte Gartenbach in seiner Position auch sein. Er schreibt regelmäßig über das Spiel, er ist sogar gesponsert. Als extrem schlechter Spieler sogar. Gerade dann sollte man nicht nur bösartig und satirisch über Poker schreiben, welches ihm ja augenscheinlich ein gutes Auskommen garantiert.
Lasst uns Poker als platonische Liebe begreifen und es entsprechend so behandeln.
Abschließend möchte ich mich bei der Pokerfirma und trotz allem auch bei Udo Gartenbach bedanken, dass ich meine Gedanken schreiben durfte. Wenn es Euch gefallen hat, würde ich das gerne regelmäßig bei Euch machen. Ich glaube, das meine Ideen und meine Ansichten zu Spielweise und auch zu Handanalysen viele Leser hier interessiert und ihnen weiterhelfen kann.
Euer Manuel