Kolumnen

Klage gegen die BILD Zeitung

Nun, da ich als Vertragsspieler (hierfür, und das kann ich nicht oft genug sagen – Danke Betsson) endlich wieder über ein bisschen Geld für Hundefutter, Magazine mit nackerten Damen und für Anwälte verfüge, werde ich nach reiflicher Überlegung wohl nun vielleicht doch rechtlich gegen die BILD Zeitung vorgehen. Grundlage sind Persönlichkeits- und Namensrechte.
Im Spätherbst des vergangenen Jahres kreierte die Westdeutsche Zeitung zum ersten Mal den Begriff „Deutschlands Pokerpast“.  In einem Artikel über mich. Ich darf wörtlich zitieren: „Deutschlands Pokerpapst Udo Gartenbach war eigens aus Hamburg angereist und moderierte die Charityveranstaltung auf gelungene, humorvolle Weise“.
Die Verbindung meines Namens mit der Begrifflichkeit Pokerpapst und der nationalen Herkunftsbezeichnung war allseits bekannt und auch in der medialen Szene bekannt.

Dann gewann zu unserer aller Freude ein gewisser Pius Heinz das Main Event in Las Vegas. Die mitreisenden Kollegen von der BILD Zeitung kürten ihn zum Pokerpapst; basierend auf seinem Erfolg, aber auch aufgrund seines religiös angehauchten Vornamens.

Ich bin bereits 25 Minuten nachdem AK gehalten hat und Pius sich das seltsame Armband geschnappt hat, freiwillig, aus freien Stücken und von niemandem außer meinem Gewissen gezwungen, zurückgetreten. Ich habe den weißen Rauch aufsteigen lassen und meinen Titel an Pius Heinz abgetreten.

Dieses geschah aus Respekt, aus Freude aber auch aus Unwissenheit meiner Rechte. Es geht mir auch in keinster Weise darum, dass Pius den Titel nicht mehr tragen darf. Es sei ihm gegönnt. Ich selber habe ja nunmehr einen ähnlich klangvollen, verdienstvollen Titel gewinnen dürfen. Auch wenn dieses; wie er mir mittlerweile persönlich mitgeteilt hat; Herrn Matthäus nicht gefallen hat.

Wie dem auch sei, zum nochmaligen Verständnis, Pius ist der Papst. Er darf es von meinen Gnaden auch gerne bleiben. Ich hege auch keinen persönlichen Groll und Begriffe wie Animositäten und Neid sind mir gänzlich fremd. Ich wollte auch nie bekannt werden, mir reicht es, der Größte zu sein. Mit entsprechendem Konto und entsprechendem Erfolg bei Frauen.

Aber; der Kern der Klage; die von mir geehrte und täglich gelesene Bild Zeitung hat mir Schaden zugefügt. Verbaler und mentaler Art. Der von mir hochgradig geschätzte, unser aller ehemaliger Bundespräsident hat es ja nun vorgemacht, wie man mit Ungerechtigkeiten seitens der Presse umgeht. Einfach mal den Chefredakteur anrufen, kurz erklären, zu welchem Meeting man gerade unterwegs ist, und dann ein wenig weinen, drohen und beleidigen.

Mein Pressesprecher, den ich im Übrigen nicht entlassen habe, hat mir allerdings von dieser genialen Idee abgeraten.

Bobby Cars, Upgrades und kostenreduzierte osteuropäische Prostituierte nehme ich natürlich weiterhin gerne entgegen. Kredite auch. Nur erzählt das bitte nicht der BILD Zeitung, oder RTL oder der Frau der Spiegel-Chefredaktion. Ein bisschen Privatsphäre sollte man auch mir zugestehen. Und ich möchte mich nicht als Aggressionist verstanden wissen. Ich bin auch kein permanenter Nörgler und noch weniger bin ich ein Staatsfeind, allenfalls war ich vielleicht in jungen Jahren mal ein Salon-Bolschewist.

Vielleicht aber auch können wir das ja alles gütlich regeln, gegen eine Einmalzahlung in relevanter Höhe vom Axel Springer Verlag. Dann würde ich den ganzen Vorgang unter den Tisch kehren und diese Kolumne niemals veröffentlichen.

Udo et orbi. Ich segne Euch. So gehet hin und lasset die Flushes kommen. Amen.

Persönliche Anmerkung des Autors, der im Übrigen ausgespielterweise der beste Pokerspieler bei der ganzen Pokerfirma ist:  Ich werde versuchen, es dieses Jahr dem Pius nachzumachen. Ich fliege zur WSOP nach Las Vegas und werde dort bei der Weltmeisterschaft spielen. Im Übrigen begleitet vom gesamten Final Table des Betsson-Live-Events am 2. Juni im CCC Kufstein.
Save the date. Und sitze neben mir im Flugzeug. Oder doch lieber 15 Reihen weiter hinten.


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