Kolumnen

NACH SALZBURG IST VOR BERLIN

Abschied genommen vom schönen Salzburg. Und vom schönen St Johann. Schnee, Rotwein, Poker. Was wollte man mehr ? Noch mehr Rotwein und mal ins Geld kommen wäre vielleicht nicht schlecht gewesen, aber man kann ja nicht alles haben.

Die GSOP war wieder einmal ein gelungenes Event. Spieler aus fast allen Herren Ländern haben ihrer Leidenschaft gefrönt. Mehr oder weniger gut, mehr oder weniger unglücklich und mehr oder weniger erfolgreich. Damit sind wir wieder bei mir. Ja, ich rede gerne über mich. Nein, ich bin dabei nicht eitel. Und noch weniger selbstverliebt. Ich bin ja eher (wie Herr Wowereit schon treffend sagte) wie Berlin – arm, aber sexy.

Ich habe bei der GSOP viele neue Freunde gewonnen, durch meine lockere, sympathische Art. Vor allem aber durch meine karitative Art des Chipsrumreichens, welches nicht zwangsläufig im Uhrzeigersinn sein muss. Aber jeder an meinem Tisch kommt mal dran. Ich mache das auch wirklich nicht ungerne. Obwohl ich ja meistens preflop schon ein unschlagbare Hand habe.

In Deutschland finden jeden Tag 1300 Trauungen statt. Und 500 Scheidungen. In Deutschland gewinnt jeden Tag 1300 mal die schlechtere Hand, ich gehöre der anderen Quote an. Die Top Drei der Hochzeitsmonate sind August, September und Juli. Die Top Drei meiner verloren Hände sind nach dem Flop, nach dem Turn und nach dem River. Wobei die Reihenfolge frei wählbar ist. Ja, auf der Liste „bescheuerte Dinge, die ein Mann tun kann“ hat Pokern definitiv einen Spitzenplatz. Aber es macht einfach trotzdem so viel Freude. Und immer wieder auf´s neue Freude. Es erfüllt das Herz, auch wenn die Fähigkeit des Pokerspielers, unglücklich und unzufrieden zu sein, nahezu unbegrenzt ist.

Ich aber bin glücklich. Dank Betsson wieder ein grandioses Turnier erlebt, Spass und Freude gehabt, vor allem im Bus. Das ist ein mehr oder weniger Insiderwitz; muss nicht von jedem verstanden werden.

Glückwünsche an unseren deutschen GSOP Gewinner; Glückwunsch auch an Fränzi, die ihren ersten Tag auf Skiern überlebt hat, auch ohne eine Lawine auszulösen. Glückwunsch an mich, der ich bei zwei gemeinsam gespielten Events länger als Marc Gork am Tisch war. Glückwunsch an die Österreicher, die uns Piefkes nun wieder mehr oder weniger unbeschadet losgeworden sind.

Und schon geht es bald also weiter mit der lustigen Spielerei. Kurz in der Heimat, Frau und Kind küssen, Wäsche wechseln und dann geht es auch schon ab nach Berlin. Die Pokerfirma Open locken. Und rufen. Und wieder werden wir neue Freunde finden, alte Freunde wiedersehen und vielleicht das ein oder andere Glas roten Traubensaftes auf anderer Leute Kosten vernichten. Ja, Leben kann schön sein. Poker auch. Manchmal. Mehr oder weniger.


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