Obelix würde es knallhart mit „Die spinnen die Amerikaner“ ausdrücken. Während der Black Friday Anbieter und Spieler ins Poker-Nirwana geschickt hat, steht die Regierung im Bundesstaat Nevada kurz vor dem Beschluss, Online-Poker zu legalisieren. Zwar mit der Einschränkung, dass auch auf Bundesebene Online-Poker erlaubt sein muss, aber immerhin.
Die großen Anbieter wie PokerStars und Full Tilt hatten sich schon gut auf das Nevada-Gesetz vorbereitet. Denn eine Bedingung dabei ist, dass man eine Partnerschaft mit einem Glücksspielanbieter hat, der zumindest schon seit fünf Jahren in Nevadas Wirtschaft vertreten sein muss. So hatte PokerStars zum Beispiel mit dem Wynn’s eine Zusammenarbeit geplant, die jedoch mit dem Black Friday wieder aufgekündigt wurde.
Bekannt wurde nun auch, dass PokerStars den Wahlkampf in Nevada mit einer satten Spende von $272.000 unterstützt hat. Die Argumentation der Nutznießer, dass man sich nicht bewusst war, dass PokerStars ein ausländisches Unternehmen ist und die Zuwendungen damit gegen Bundesrecht verstoßen, hinterlässt dabei einen schalen Beigeschmack.
Trotz des Vorgehens des Departement of Justice (DoJ) auf Bundesebene soll nun die Gesetzesvorlage im Senat von Nevada geprüft werden und man rechnet damit, dass das Gesetz als solches auch abgesegnet wird – allerdings eben mit dem Zusatz, dass zuerst auf Bundesebene eine Regelung gefunden werden muss. Aber auch diese Ergänzung ändert nichts daran, dass die Gesetzesvorlage in Nevada in komplettem Widerspruch zum radikalen Vorgehen des DoJ am Black Friday steht. Viel mehr erweckt alles den Anschein, dass die US-Regierung mit Hilfe des DoJ einen Weg sucht, um möglichst viel Geld aus dem Online-Poker Business zu generieren. Denn schließlich drohen den elf Angeklagten vom Black Friday exorbitant hohe Geldstrafen, die einige Löcher in der amerikanischen Wirtschaft stopfen könnten. Zudem stellt sich auch aktuell die Frage, warum nur PokerStars, Full Tilt Poker und Absolute Poker/Ultimate Bet ins Visier des DoJ gerückt sind, andere Seiten aber ohne Konsequenzen weiter in den USA aktiv sein können. So profitieren das Merge-Netzwerk und Bodog derzeit vom Ausschluss der drei größten Online-Anbieter und dürfen sich täglich über neue Spieler freuen.
Wie es in Nevada und dem Rest der USA weitergeht bleibt auf jeden Fall spannend. Genauso spannend wie die Frage, wann die Spieler ihre Gelder von Full Tilt, Absolute Poker und Ultimate Bet zurückbekommen.