In den Vereinigten Staaten von Amerika gab es für PokerStars einen Rückschlag. Ein Richter hob die einstweilige Verfügung des Online Poker Anbieters auf und erklärte den Kaufvertrag für nichtig. Damit darf das Atlantic Club Casino nun an alle Interessierten weiterverkauft werden.
Im Tauziehen, um einen Platz am regulierten Online Poker Markt, hat PokerStars eine Niederlage hinnehmen müssen. Am Freitag entschied das Gericht zugunsten Colony Capital LLC, der Besitzerfirma des Atlantic Club Casino in New Jersey.
Die Colony Capital unterzeichnete Ende vergangenen Jahres mit PokerStars‘ Mutterfirma Rational Group eine Absichtserklärung, zum Kauf des Casinos. Der Online Poker Anbieter zahlte bereits $11 Millionen, der vereinbarten $15 Millionen, doch reichte erst am 10. April die letzten Dokumente für eine Lizenz ein. Damit verschob sich ein möglicher Lizenzierungstermin bis Anfang August.
Kurze Zeit später erklärte man seitens des Atlantic Club den Vertrag für ungültig, da die Frist abgelaufen ist. PokerStars sah sich übervorteilt, ging vor Gericht und erhielt eine einstweilige Verfügung, die der Colony Capital untersagte, einen neuen Käufer zu suchen.
Wayne Positan, der Rechtsvertreter der Rational Group, konnte Richter Raymond Batten gestern jedoch nicht überzeugen. Tariq Mundiya, der Anwalt des Atlantic Club argumentierte, dass es PokerStars nicht in der vereinbarten Zeit geschafft hat, eine Lizenz zu bekommen. Batten urteilte letztendlich, dass es ohne feste Deadline für einen Vertragsabschluss, kein Ende geben könnte.
Nun ist der Kaufvertrag endgültig vom Tisch, das Atlantic Club Casino darf weiterverkauft werden. Interessenten gibt es offiziell nicht, doch sicherlich reiben sich Konkurrenten, wie Ferttitta Interactive (Station Casinos, Ultimate Poker) oder Caesars Entertainment (WSOP), die Hände. Es würde also nicht wundern, wenn das AC schnell einen neuen Käufer hat.
PokerStars steht es natürlich ebenso offen, ein weiteres Gebot für das Atlantic Club Casino abzugeben, oder ein anderes Casino zu kaufen. Damit ist zwar die Schlacht, jedoch nicht der Krieg verloren. Allerdings sind die Preise deutlich gestiegen und New Jersey gilt als konservativer Markt, der nicht gerne ‚Fremde‘ duldet.
Während sich damit die Situation an der Ostküste verschärft hat, gibt es auch von der Westküste schlechte Nachrichten. In Kalifornien wurde ein neuer Gesetzesentwurf eingereicht. Acht kalifornische Stämme der Ureinwohner veröffentlichten am Mittwoch den Inhalt des Internet Poker Consumer Protection Act of 2013.
So soll Kalifornien ganz klar von anderen Staaten abgetrennt werden, ein gemeinsamer Spielerpool mit Nevada und New Jersey wäre damit ausgeschlossen. Sogar bei einer Online Poker Regulierung auf Bundesebene würde Kalifornien sich verpflichten, eine ‚Opt Out‘ Klausel in Anspruch zunehmen.
Lizenzieren dürfen sich nur Card Rooms oder Casinos, die bereits eine Festland Lizenz haben. Sollte eine Firma ’schnell‘ einen Poker Room kaufen möchten, gibt es eine Klausel, die besagt, dass ein Card Room mindestens fünf Jahre im Besitz der Firma gewesen sein muss, bis eine Lizenzierung möglich ist.
Des weiteren soll es eine Bad Actors Klausel geben, die allen Anbieter, die vor diesem neuen Gesetz Online Poker angeboten haben, ausschließen. Damit wollen die Ureinwohner nicht nur Anbieter von Übersee fernhalten, sondern auch den großen Casino Konzernen die Stirn bieten.
Allerdings wird das Gesetz nicht so ohne weiteres abgezeichnet werden können, da die Frist für neue Entwürfe abgelaufen ist. Nun müssten einige zusätzliche Hürden überwunden werden, so zum Beispiel eine Zweidrittelmehrheit im Senat. Ein Schlupfloch gibt es jedoch. Der neue Gesetzesentwurf könnte den bestehenden Entwurf ersetzen.