Das ist keine provokante These der Quote wegen. Keine Herausforderung der anderen Meinungen. Und schon gar nicht eine ostentative Demonstration meiner bekannt reduzierten Kenntnis.
Auch in dem Wissen um möglichen Ärger mit ihm, seinen Sponsoren und seinem Management muss ich doch unabhängig und investigativ, wie ich nun einmal bin, meine Meinung vertreten dürfen. Diese meine eventuell in einigen Teilbereichen unprofunde Darstellung muss mir erlaubt sein; dient sie doch letztendlich nicht einer Diffamierung; sondern soll sie vielmehr gegenteilig Euch alle, mich inkludiert, als ein Hoffnungsschimmer dienen. Was er kann, könnt Ihr, können wir auch. Zumindestens rein theoretisch betrachtet. Fehler macht jeder, die Kunst dabei ist, sie dann zu machen, wenn keiner zuschaut.
Ja, auch Pius ist auch nur ein Fisch. Zwar ein netter, sympathischer, eloquenter Multimillionär mit einer nicht unbeträchtlichen Platzierung bei einem nicht unbeträchtlichen Turnier, aber trotzdem … (Dieses Wort wurde übrigens wieder nur in Huldigung an meinen Freund und Kollegen, an mein literarisches Vorbild, dem Werthan, eingestreut).
Ja, Pius ist ein Fisch wie Du und wie ich auch. Auch wir können schaffen, was er geschafft hat. Diese meine vollste Überzeugung soll Euch Hilfe sein, soll Euch ermuntern, soll Euch anspornen. Wir brauchen lediglich das Buy-In, Kohle für Flug und Hotel und Spesen, einen hellfarbigen Hoodie und Glück. Und viele, viele, sehr viele glückliche Momente, in denen wir die anderen Fische vom Tisch hauen. Geh schwimmen, zurück in dein Aquarium. Glück besteht aus einem soliden Bankkonto, einer guten Hand und einer guten Verdauung.
Auf die Ernährungstipps von Johannes hingegen könnten wir verzichten, also ich zumindestens; weil ich glaube, dass er keine geeignete Rotwein-Therapie hat. Und ich denke, dass er etwas gegen das morgendliche Frühstücks-Steak mit mindestens drei Eiern bei TGIF hat.
Ich will jetzt nicht wie Jesus klingen; denn dieser Titel gebührt eindeutig ihm, aber, ja, ich muss diese für einige unpopuläre These verbreiten. Da bin ich wie Martin Luther. Ich hämmer sie nicht an irgendwelche Kirchentüren, sondern in die Tastatur. Auch wenn es eine große Last auf meinen kleinen, zierlichen Schultern ohne ausreichend Muskelmasse ist, so fühle ich den Drang, Euch mitzuteilen, dass Ihr auch nicht viel schlechter als Pius seid. Jeder von Euch hätte gewinnen können. Fast jeder. Ich hoffe, dieses macht Euch herzerfreuend und schattenlos auf Eurem weiteren Weg. Auf das auch für Euch einmal das Licht scheinen wird. Und dann werde ich Euch segnen. Dann werdet Ihr die Oberhirten sein, die Größten aller Fische.
Ja, das ist mein pokerrelavanter Beitrag zur Nächstenliebe. Ich bin so, ich will nicht anders. Ich kann nicht anders. Ich, der Fischzufriedenmacher der Nation. Ich, der Fisch. Nun also gehet hin, bezahlt, was zu bezahlen ist, gebt dem Casino das entsprechende Zehntel und haut die anderen bettnässenden Fische weg. Anders hat das der Pius doch auch nicht gemacht.
Zwischendurch eine Konsekration an mich selber, mit der Bitte um Niederschrift in meine Agenda: die nächsten zwei Monate keine blasphemischen Sprüche mehr. Lieber wieder Anette Obestrad beleidigen. Schreibt sich das dicke Mädchen eigentlich mit zwei „n“ im Vornamen?
So, wo war ich stehengeblieben in meinen Gedanken an Euch? Ach, ja, ich wollte Euch aufzeigen, dass Ihr es könnt. Mehr oder weniger. Manche halt weniger. Manche nie. Aber nichtsdestotrotz (im übrigen ein genau so bescheuertes Wort wie Damenschlüpfer) werdet Ihr es schaffen. Wenn Ihr wollt. Und wenn Ihr Glück habt. Wenn Ihr die Gunst der Verhältnisse einsetzen könnt. Euphorie und Beglücktheit durch den River.
Meinen Segen jedenfalls habt Ihr. Jesus liebt Euch. Ich auch.