Die Klimakonferenz in Polen hat deutlich gezeigt, dass die Welt ihre grünen Bemühungen aufgibt; dass die ökologischen Bekenntnisse der Menschen relativ vehement der Vergangenheit angehören.
Ja, heute werden es politisch unkorrekte Zeilen in dieser politisch unkorrekten Zeit. Oder ist doch mehr Wahrheit enthalten, als wir alle denken und möchten? Nein, ich bin nicht gebürstet. Auch nicht auf Krawall. Der Fisch ist nicht gebürstet. Das hat unlängst sogar der gefloppte Kanzlerkandidat der SPD über mich gesagt. Oder über die Koalition. Die SPD, die sich bald von ihren Mitgliedern eine gepflegte Klatsche abholen wird. So wie Boris bei Oliver. Aber auch da gilt „drauf geschissen“. Genau die richtigen Zeilen für diese besinnliche Vorweihnachtszeit. Halleluja.
Öko war früher irgendwie anders, irgendwie besser. Irgendwie echter, irgendwie geiler. Doch dann kam Poker. Mit seinen Milliarden Fans und Spielern weltweit. Mit seinen Trillionen Karten. Alle aus Plastik. Und seiner Trillionen Chips. Alle aus Plastik. Aber – scheiss auf Öko. Wegen schmelzenden Eisbergen und verdorrenden Landstrichen und Wüsten im Süden des westliche Sudans lassen wir uns doch nicht unser Cashgame nehmen. Drauf geschissen. Ebenso wie auf diesen ganzen anderen Nonsens. Ja, ich rede von veganer Ernährung. Alle einen an der Waffel. Ach ne, sowas dürfen die ja gar nicht essen.
Die Klimakonferenz in Polen war erfolglos. Komplett erfolglos. So wie mein Omaha Pot Limit Spiel. Auch das ist übrigens, in aller weiter gedachten Konsequenz, eine Öko-Sünde. Von dem Geld, welches ich an den Kartentischen dieser Welt schon gelassen habe, haben sich vier Menschen einen leistungsstarken SUV mit einem Durchschnittsverbrauch von 19,8 Liter gekauft und drei Sportsfreunde haben davon eine 15-monatige Weltreise gemacht. Alleine der Kerosinverbrauch, der auf mein schlechtes Pokerspiel zurückzuführen ist, hat bereits die meisten Berge in der Antarktis kleiner werden lassen. Aber – drauf geschissen. Scheiss auf Öko. Oder sollen wir etwa mit biologisch abbaubaren Karten aus Esspapier spielen? Sollen wir selbstgehäkelte Hoodies aus fair erzeugter, deshalb kratzender Baumwolle anziehen? Oder gar auf die allzugeilen Plastik-Sonnenbrillen verzichten? Die Natur muss sich schon irgendwie arrangieren, wenn sie mit uns zusammenleben will. Sollen wir ernsthaft aus falscher Rücksichtnahme auf Pinguine aufs Online-Zocken verzichten, nur um etwas Strom zu sparen? Scheiss auch auf den steigenden Meeresspiegel, das betrifft eh nur Holland. Wir anderen können dafür dann mehr und besser surfen.
Genauso drauf geschissen wie auch auf die Frauenquote. Vanessa Selbst reicht, wir brauchen nicht noch mehr Spielerinnen, die uns Angst machen. Genauso drauf geschissen wie auf die Frisur von Tim Wiese. Zumal die neue Haarpracht von Boris Becker eh viel geiler ist. Ich scheiss auch auf den River. Und auf den Flop sowieso. Und auch politisch korrekte Musik. Lasst doch den Sido weiter Morddrohungen singen. Ist das eigentlich „Singen“ im klassischen Sinne, ist das eigentlich Musik im klassischen Sinne?
Nein, ich bin nicht gebürstet. Trotzdem – Scheiss auf alles, zumindest auf vieles. Definitiv aber auf Rosewein. Der gehört schon seit langem verboten. Dieses Muschigetränk.
Zurück zum ursprünglichen Aufreger; dem Klima. Die sterbende Ökobewegung. Amen. Rest in Pies. Polen, der Gastgeber der Klimakonferenz, verfeuert so viel Kohle wie sonst kaum ein anderer Staat. Selbiges gilt übrigens auch für mich.
Der CO-2-Ausstoss wird nicht wie geplant um 25 Prozent sinken; er darf sogar wieder zunehmen. 25 Prozent hatte ich übrigens noch nie, nicht mal vor dem Flop.
Selbst wir Deutschen bremsen die EU-Regelungen bei strengeren Abgaswerten für Autos. Scheiss egal; Hummer und Hummer müssen sein. Wir trennen kaum noch unseren Müll. Ich persönlich schmeiss meinen Müll nicht mal preflop weg.
Die Bevölkerung rottet laut der Welternährungsorganisation Tiere und Pflanzen in großem Umfang aus. 41 Prozent der Amphibien und 25 Prozent der Säugetiere sind vom Aussterben bedroht. Scheissegal; irgendwelche Fische wird es weiterhin geben.
Die Natur fasziniert mit unbeschreiblicher Schönheit und Artenvielfalt. Doch das alles wird durch den Klimawandel extrem gefährdet. Lebensräume verändern sich oder verschwinden gar ganz. Scheiss drauf. Solange es noch genügend Kartenräume gibt, ist alles fein. Es muss doch auch nicht 189 verschiedene Arten von Schmetterlingen geben. Wir haben schließlich auch nur vier verschiedene Könige. Oder Buben.
Zwischen 2000 und 2012 verschwanden weltweit Wälder in der vierfachen Größe von Deutschland. Ja und, so what? Im Wald kann man eh nicht vernünftig pokern. Fuck the Forrest.
Amerika setzt auf Fracking, Australien kippt die Klimasteuer und Brasilien holzt fast den ganzen Urwald ab. Und ich schmeiß meine Plastikchips auch für einen Bauchschuss alle in die Mitte. Drauf geschissen. Kommt eh nicht. Es kommt aber auch keine neue Erde, falls wir diese kaputt machen. Rettet also die Erde, es ist der einzige Planet, auf dem es Texas Hold‘em gibt.