J.J. Liu ist oberflächlich betrachtet eine der vielen High Rollerinnen in Las Vegas. Das besondere an ihr ist, dass die mit Sicherheit die schillerndste der Pokeramazonen ist. Und weil die Pokerfirma kein Herrenmagazin ist sondern auch auf seine weiblichen LeserInnen Acht gibt, startet heute die Serie „was trägt J.J.“ Die Bewertung der Couture überlasse ich aber den Fachfrauen und -männern.
Weil wir gerade bei modischen Accessoires auf der WSOP sind. Ob Friedman ne Wette verloren hat oder ob er besonders lustig sein möchte, ist noch nicht geklärt. Sicher ist aber, dass er nicht nur beim Event #4, sondern auch beim darauffolgenden Event #5 eine etwas dämlich Kopfbedeckung trägt. An sich sind es zumeist die weniger begabten Spieler, die durch Auffälligkeiten am Tisch sitzen. Herr Friedman ist aber ein hochbegabter und deshalb ist seine Eskapade noch nicht ganz nachvollziehbar, aber echte Typen, die auch spielen können, braucht unsere Branche, noch dazu wenn sie so sympathisch sind wie er. Die Ermittlungen dauern an.
Maria Eduarda „Maridu“ Mayrinck gehört nicht nur zu den attraktivsten im Pokerzirkus, sondern auch zu den erfolgreicheren. Immerhin hat sie bei der WSOP schon fünf mal gecasht. Heute flog sie noch zu einem Turnier ins Atlantic City Casino, welches überraschenderweise nicht in New Jersey liegt, sondern in Lima, ist doch logisch, oder? Wie auch immer. Der brasilianische PokerStar, mit dem fast deutschen Namen, spielt dort, quasi als Aufwärmer, noch schnell ein Turnier der LAPT (Latin American Poker Tour) um dann alle (!) Turniere der WSOP zu spielen. Die ist laut ihrer Aussage ihr Vorhaben. Dies muss sie nämlich machen, weil sie Wetten laufen hat, dass sie dieses Jahr „ihr“ Bracelet macht und die Wetten sind höher als alle Buy-ins zusammengerechnet – sagt sie. Obwohl das nicht ganz stimmen kann, dass sie alle Events spielt. Das Seniorenturnier wird sie wohl noch ein paar Jahre auslassen müssen.
Ich gebe es zu, bisher dachte ich immer, dass Tom Dwan, ein arroganter Einzelgänger ist, der in einer Welt lebt, die einem andern Menschen nicht zugänglich sein kann. Das mag vielleicht auch stimmen und dass er ein großartiger Pokerer ist, steht außer Frage. Als Durrr an seinem Tisch beim $1500 NLH kam, war er bereit allen (!) anwesenden Kontrahenten am Tisch ein Autogramm zu geben. Das nenne ich mal ne Edge und macht ihn ein klein wenig mehr sympathisch, weil er es gerne und mit einem leichten Anflug von freundlichem Lächeln tat. Ja, das ist sein freundliches Gesicht:
Es ist ein beeindruckendes Bild. In der Bubblephase, in der, wie auch in Vegas üblich, „Hand by Hand“ gespielt wird, steht jeder Dealer, dessen Tisch fertig gespielt ist auf und das währenddessen aufkommende Gequatsche, lässt den Schulhof eines jeden Mädcheninternats zu einem Meditationsraum verkommen.
Um bei 463 Spielern den Überblick zu bewahren gibt es nicht einen, nicht zwei, sondern drei Turnierdirektoren.
Zu guter Letzt waren alle fünf deutsch sprechenden Spieler noch dabei, obwohl 30% aller Deutschen an einem Tisch saßen und dies auch noch nebeneinander.
Doch Herr Eilers tat Herrn Stoll nicht weh und umgekehrt und so sind beide noch um den Kampf für das erste deutsche Bracelet der WSOP 2010 noch dabei. Horst Eilers (links) sogar als 11. im Chipcount.
Dem Österreicher Christian Klauser (rechts) ereilt allerdings ein typisch österreichisches Schicksal. Der wird nämlich als Australier im Ranking gelistet. Kann ihm aber auch egal sein, zumal er sich mit $2.150 mehr als verdoppelt hat.