Seit dem Black Friday ist die Kommunikation von Full Tilt Poker in der Öffentlichkeit praktisch nicht existent. Jetzt gibt es knapp ein Monat nach dem Hearing in London eine Pressemitteilung, allerdings bringt diese keine wirklichen Informationen, sondern ist mehr eine Entschuldigung für die eigenwillige Medienpolitik.
Es geht um die geheimnisvollen Investoren. Pocket Kings Ltd, jenes Unternehmen in Irland, das unter anderem alles im administrativen Bereich von Full Tilt erledigt, sei noch immer in Verhandlung mit diesem Investor, aber das Unternehmen selbst suche bereits nach weiteren Investoren.
Des weiteren entschuldigt sich Full Tilt Poker für das Fehlen der Kommunikation und rechtfertigt dies mit der schwierigen Situation und auch der üblichen Vertraulichkeit während Verkaufsgesprächen. In Zukunft will sich Full Tilt Poker seinen Kunden gegenüber aber gesprächiger zeigen. Priorität sei aber nach wie vor die Rückzahlung der Spieler.
Wirklich beruhigend wirkt die Pressemitteilung von Full Tilt Poker nicht, und dass Marketingchef Lothar Rentschler per 13. September zurückgetreten ist, bringt auch nicht mehr Ruhe in die Angelegenheit. Jeff Ifrah, ein Anwalt von Full Tilt, erklärte in einem Interview mit EGR, dass eine komplette Neubesetzung im Management kommen könnte. Das würde dann auch das Aus von Ray Bitar, einem der namentlich erwähnten in der Anklageschrift vom Black Friday, bedeuten.
Full Tilt ist offenbar weiter bemüht, die Spieler zu beruhigen, aber Ergebnisse kann man bislang keine präsentieren. Vermutlich wird auch das nächste Hearing vor der Alderney Gambling Control Commission (AGCC), das spätestens am 15. September stattfinden soll, keine Fortschritte bringen. Laut Anwalt Ifrah sei man nicht nur mit dem ursprünglichen Investor, sondern auch mit anderen Interessenten in Verhandlung. Aber nur der erste Investor sei auch in das Verfahren mit dem Department of Justice (DoJ) eingebunden. Weiters räumt Ifrah aber schon ein, dass es am 15. September vielleicht noch keinen endgültigen Abschluss geben könnte. Ziel sei es aber, alle Verhandlungen so weit voranzutreiben, dass man für die AGCC vorzeigbare Ergebnisse habe.