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Stellungnahme zum X-Mas Poker Turnier in Kiel

Nach Veröffentlichung unseres Berichts zum X-Mas Poker Turniers in der Spielbank Kiel, wurden wir durch Kommentare darauf aufmerksam gemacht, dass bei diesem Turnier ein „falscher“ Spieler dabei war. Aus diesem Grund haben wir bei der Spielbank Kiel um eine Stellungnahme zu diesem Vorfall angefragt. Diese kam prompt von Wolfgang Schmidt, dem Technischen Direktor der Spielbank, und erklärt die Situation.


Am Finaltag unseres Deepstack-Turniers ist eine Situation eingetreten, die zu meinem Bedauern unter den Pokerfreunden zu viel Unmut und Diskussionen geführt hat. Daher nehme ich wie folgt Stellung:

Zur Situation:

Ein Gast hat sich am Starttag 1A für das Finale qualifiziert. Sein Bruder ist am Starttag 1B ausgeschieden.
Der qualifizierte Spieler erschien am Finaltag, um als insgesamt Dritter nach chipcount, das Turnier zu spielen.Er saß bereits am Tisch, als ihn kurz vor Turnierbeginn ein Anruf erreichte,und er über einen plötzlichen Todesfall in der Familie seiner Partnerin informiert wurde.
Völlig geschockt, und unfähig das Turnier zu spielen, bat er darum, seinen Bruder das Turnier für ihn fortsetzen zu lassen, um seiner Partnerin beizustehen.
Da unser eigentlicher Turnierdirektor krankheitsbedingt nicht anwesend und nicht erreichbar war, haben die Verantwortlichen diesem Wunsch nach Beratung entsprochen, da es sich hier um eine absolute Ausnahmesituation handelte.

Zur Entscheidung:

Die Spielbank Kiel hat ein im Pokerbereich öffentlich ausliegendes Regelwerk, das für jeden Mitarbeiter und jeden Gast bindend ist.
Die letzte Regel besagt unter anderem: „In gewissen Fällen kann es dazu führen, dass „Technische“ Regeln ignoriert werden und im Sinne der Fairness entschieden wird“. Die Verantwortlichen hätten sicherlich exakt so entscheiden können, wie es im Forum gefordert wird. Sie haben sich jedoch entschieden, von Regel 45 Gebrauch zu machen und Herz zu zeigen.

Nach Aussage der Verantwortlichen wurden die Spieler an den Tischen darüber informiert, dass „schwerwiegende persönliche Gründe“ des Spielers zu der Ausnahmeentscheidung geführt hätte.Der detaillierten Grund wurde natürlich nicht öffentlich gemacht. Sie haben die Proteste keineswegs ignoriert, allerdings haben sie Ihre Entscheidung hierdurch auch nicht beeinflussen lassen.

Ich möchte feststellen, dass nicht Regelunkundigkeit zu der Entscheidung geführt hat. Ebenso wenig hat diese Entscheidung mit der Person des Spielers zu tun. Dass sein Ersatzmann, vermeintlich der schwächere Spíeler der Beiden, unter die letzten Drei kam und nach Deal das Turnier gewann, mag mit ein Grund dafür sein, dass dieser Vorfall ein so nachhaltiges Echo hat.

Die Spielbank Kiel hat mit dem X-Mas Turnier nicht ihr erstes Großturnier durchgeführt. Sie hat sich durch Professionalität und guten Service einen Namen bei Pokerspielern erworben. Umso mehr bedauern wir, durch eine zugegebenermaßen vielleicht nicht absolut regelkonforme, in jedem Fall aber menschliche Entscheidung, bei unseren Gästen für großen Unmut gesorgt zu haben.

Wir werden aus dieser Situation lernen. Insbesondere an unserer Kommunikation mit den Gästen werden wir arbeiten. Unser Herz aber werden wir hoffentlich niemals verlieren.

Spielbank Kiel

Wolfgang Schmidt
Technischer Direktor


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