Das Wall Street Journal publizierte gestern eine Meldung zum vorzeitigen Ende der Übernahme des Atlantic Club Casino durch PokerStars. Nun gibt es die ersten offiziellen Stimmen zum Aus. PokerStars wird in den USA damit vorerst nicht Online Poker anbieten.
Wie wir bereits gestern berichteten, ist die vorläufige Übernahmevereinbarung zwischen der Rational Group US Holdings und Colony Capital LLC abgelaufen. John Brennan zitiert Michael Frawley (COO Atlantic Club Casino) mit: „Der Kaufvertrag mit PokerStars wurde terminiert. […] Der Atlantic Club engagiert sich weiterhin und verfolgt aggressiv die Chance auf Online Glücksspiel. […] Die Ergebnisse der Online Gaming Legislation in New Jersey haben die Zukunft des Atlantic City zum Besseren verändert […].“
Somit scheint man bei dem Casino Konzern Blut gewittert zu haben. Ob sich das Glücksspielunternehmen tatsächlich allein durchschlagen, oder nur den Kaufpreis in die Höhe treiben möchte, sei dahin gestellt. Seitens PokerStars gibt es derzeit kein Kommentar.
Aus den Reihen der Politiker sind die Meinungen geteilt. Abgeordneter Ralph Caputo zeigt sich erfreut, da PokerStars mit seiner „schmutzigen Geschichte der strafrechtlichen Vorwürfe“ in seinen Augen kein geeigneter Kandidat war.
Senator Ray Lesniak, der Mann hinter der Online Poker Regulierung im Bundesstaat New Jersey, ist dagegen enttäuscht*: „Sollte der Atlantic Club keinen weißen Ritter finden, der in den Betrieb investiert, dann sind einige Tausend Arbeiter ihren Job los […] Ich hoffe es gibt einen Plan B.“
Damit werden die Karten neu gemischt. Bisher gibt es in drei US-Bundesstaaten einen regulierten Online Poker Markt. PokerStars hat das Angebot von Caesars Entertainment, das Rio’s sowie die WSOP zu übernehmen, abgeschlagen und sich damit einen Feind geschaffen. Wenig später wurde in Nevada eine Bad Actors Klausel in das Online Glücksspiel Gesetz integriert, was es PokerStars erschweren soll, im Silver State Fuß zu fassen.
In Delaware hat sich PokerStars bereits um eine Lizenz beworben, doch der Markt ist klein. Sollte sich also kein Partner in Nevada finden, muss PokerStars warten, bis sich in Kalifornien eine Option ergibt. Weiterhin besteht natürlich die Möglichkeit, in New Jersey ein Casino zu kaufen. Allerdings liegen die Kaufpreise nun etwas höher.
* Nachtrag: Lesniaks Kommentar bezieht sich auf den Artikel des Wall Street Journals