Las Vegas ist die Stadt des Unwahrscheinlichen. Alles, was man nicht erwartet, kann man hier finden. Apropos, ich habe neulich Abend im Golden Nugget eine ziemlich unwahrscheinliche Pokerhand gespielt. Ich raiste auf 7bb vom CO nach einem Limp mit dem allmächtigen KT suited Kombo in einer 5-handed Partie Freitag nachts um 2 Uhr morgens… mit Jim zu meiner Linken. Jim: 350bb deep, easy 1,5 Promille, 100% Gute Stimmung, und seit 2 Stunden eine Tendenz, in 95% der Hände eine zufällige Handvoll Chips zu raisen 🙂 … und alles zu hitten.
Jim hat die BTN Position und der Flop bringt KT6 Rainbow. Ich habe vor, meinen neuen Freund zu checken-raisen, aber er hat einen anderen Plan. Er open shovt für 300bb und flippt seine AJoff Hand um, nachdem ich gecheckt habe. Ich schätze, ich kann jetzt nicht mehr raisen 🙂 Allgemeine Verwirrung am Tisch, Jim murmelt, dass er dachte, wir wären All-In, während er die Hälfte seines Drinks auf sein Hemd verschüttet (zum 3. Mal), bis der Dealer die Ordnung am Tisch wiederherstellt und auf mich zeigt: Your option, Sir!
Wir alle kennen die Geschichte bereits:
Ich calle, eine unvermeidliche Q erscheint auf dem Turn, ich bricke den River. Na gut. Poker ist nicht tot. Soviel steht fest.
Ich mache Schluss für diese Session, denn obwohl die Magie an den Las Vegas Pokertischen nie aufhört und ich an diesem Tisch leicht etwas Geld gewinnen könnte, geschieht am Nachthimmel von Las Vegas etwas wirklich Unwahrscheinliches zum gleichen Moment. Lichter im Vegas Himmel sind wirklich nichts Besonderes aber die, die man an dieser Nacht erblicken konnte, waren es schon.
Die Sonne verhält sich wie Jim: Sie wackelt herum und rülpst gelegentlich … manchmal direkt in unser Gesicht 🙂
Wenn das Sonnensystem eine kosmische Version unserer Pokerpartie wäre und die Sonne der betrunkene Bully, hätte er sich dieses Mal buchstäblich auf unsere Spielerbox übergeben, anstatt nur in unsere Richtung zu rülpsen. Wissenschaftlich gesehen werden diese Ereignisse als „Coronal Mass Ejections“ (CME) bezeichnet, bei denen Schwärme von stark geladenen Sonnenteilchen in den Weltraum geschossen werden. Wenn diese Schwärme auf uns gerichtet sind und auf unsere Atmosphäre und das Magnetschild der Erde treffen und mit ihnen interagieren, erscheint uns das Phänomen der Polarlichter (Aurora Borealis).
Erdkunde Check: Der Süden Nevadas, wo sich Las Vegas befindet, liegt nicht in einer Polarregion. Dennoch war der geomagnetische Sturm, der uns kürzlich heimsuchte, so stark (einer der stärksten, die in den letzten 20 Jahren aufgezeichnet wurden), dass er in den Nächten des 10. und 11. Mai Polarlichter über den Himmel bis hinunter in einige Südstaaten der USA schickte.
Das Foto oben ist ein mittelmäßiges Smartphone-Foto und gibt nicht wirklich wieder, was mit dem bloßen Auge zu sehen war. Die Lichter waren in Wirklichkeit noch schwächer. Ein großer Teil des Spektakels findet außerhalb des Lichtspektrums statt, das wir Menschen sehen können, aber die Sensoren moderner Digitalkameras leisten gute Arbeit bei der Aufnahme und Verstärkung dieser Ansichten. Ich bin trotzdem dankbar dafür, dass wir irgendwas von der Show in Las Vegas mitbekommen konnten und dass mein Lyft-Fahrer sich bereit erklärt hat, mich mitten in der Nacht auf dem Highway 95 in Richtung Corn Creek zu fahren, um den nördlichen Horizont außerhalb von Las Vegas zu fotografieren. Die Lichter in der Ferne sind vermutlich Indian Springs und der dortige Luftwaffenstützpunkt. Als Dankeschön, habe ich ihm geholfen sein eigenes Foto zu knipsen und er hat mir die Heimfahrt geschenkt.
Wenn man bereit ist, etwa eine Stunde aus Las Vegas herauszufahren, nimmt die glühende Lichtverschmutzung, die von Sin City ausgeht, in der Wüste schnell ab, und der Nachthimmel bietet spektakuläre Aussichten.
Für alles andere, Gewöhnliches und Ungewöhnliches, was in Las Vegas passiert, gibt es unseren speziellen Bereich auf Pokerfirma. Für Fotofreunde werden jede Woche neue Bilder von meinen Pokertrips auf unserer Facebook-Seite veröffentlicht.
Artikel präsentiert von Damian Nigro/The-rounder.net